Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 681

     
           
 

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  01 der Sinnlichkeit möglich, folglich ihre Objecte nur als Erscheinungen vorstellen      
  02 können, ist daraus zu ersehen, weil sie Nothwendigkeit bey sich      
  03 führen, aber nicht aus dem Begriffe durch analysys. — Denn Gesetzt, wir      
  04 könnten die Dinge an sich selbst warnehmen, so würde solchen Sätzen die      
  05 Nothwendigkeit fehlen und die allgemeinheit. Aber wenn sie blos Erscheinungen      
  06 sind, so können wir a priori wissen, wie sie uns erscheinen      
  07 müssen; denn sie können keine andere Anschauungen haben, als die subjective      
  08 Beschaffenheit unseres Sinnes es verstattet. — Das hat aber damit      
  09 keine Verwandtschaft, daß wir, was die Farbe betrifft, jeder seine eigene      
  10 Sinnesart haben mag. Denn diese ist Empfindung, folglich nicht objectiv,      
  11 sondern blos subjectiv und hat keine allgemeinheit bey sich für jeden und      
  12 nothwendigkeit.      
           
   

 

6356.   ω4 (2. Hälfte 1797).   L Bl. Reicke Xb 7.   S. III:
 
     
  14 1. Wie sind synthetische Sätze a priori über Dinge, welche Gegenstand      
  15 der Erfahrung seyn können, möglich. 2. Wie sind synthetische Sätze a priori      
  16 über Dinge, die nicht Gegenstände der Erfahrung seyn können, moglich      
  17 d.i. über bloße idealische Wesen Gegenstände der blo reinen Vernunft      
  18 möglich. — Jene nur, indem die Gegenstande (äußere so wohl als der      
  19 innere Gegenstand des inneren Sinnes) blos als Erscheinungen erkannt      
  20 werden können im theoretischen Erkentnis: diese blos als Gegenstände,      
  21 welche dem Endzwek der Vernunft bestimmen correspondiren zum (g reinen )      
  22 practischen Erkentnis in uns s unserer selbst.      
           
   

 

6357.   ω4? ω5?? Nach der Michaelismesse 1797 (vgl. XIV 524).   L Bl. E 77.   S. III, IV.   R II 265f.
 
     
  25 S. III:      
  26 Weil blos die Subjectivitaet der Form Sinnlicher Anschauung synthetische      
  27 Sätze a priori (als blos auf Obiecte in der Erscheinung Gehend)      
     

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