Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 481 |
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| 01 | Die Begebenheiten würden alle übernatürlich seyn, und es die Welt wäre | |||||||||
| 02 | kein totum reale, sondern blos Ideale. | |||||||||
6178. ψ3-4. M 395'. |
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| 04 | Die intuitive Allgemeinheit ist von der discursiven zu unterscheiden. | |||||||||
| 05 | In der letzteren ist das besondere nicht im allgemeinen, sondern unter ihm | |||||||||
| 06 | enthalten, wohl aber in der ersteren. Die allgemeine Vorsehung enthelt | |||||||||
| 07 | die besondere in sich nach allgemeinen Naturgesetzen. Die besondere | |||||||||
| 08 | direction ist von der Vorsehung, die in der Schopfung enthalten ist, unterschieden. | |||||||||
| 09 | Sie behauptet, daß etwas nicht im Zweke nach allgemeinen | |||||||||
| 10 | Naturgesetzen enthalten sey. Das ist aber Moglich, weil Gott ein moralischer | |||||||||
| 11 | Urheber ist. | |||||||||
6179. ψ3-4. M 395. |
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| 13 | Wie es durch die allgemeine abhängigkeit der Wesen von Gott moglich | |||||||||
| 14 | sey, daß sie nach allgemeinen Gesetzen doch seinen Zweken gemäß sind. | |||||||||
| 15 | e.g. Baum mit Ausbreitung seiner äste. Dämmerung. Schnee für Gewachse. | |||||||||
| 16 | Schneelicht in langen nächten. Der Mond ist in seinem Zunehmenden | |||||||||
| 17 | Theil einen halben Monat den polargegenden sichtbar. | |||||||||
| 18 | Wenn Vernünftige Wesen haben subalterne Urheber des Guten in | |||||||||
| 19 | der Welt werden sollen, so mußten sie nichts als die Ordnung der Natur | |||||||||
| 20 | vor sich haben, damit das Gute ihrer Freyheit beygemessen werden könnte. | |||||||||
6180. ψ3-4. M 395. |
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| 22 | Directio (g Lenkung ) ist eigentlich concursus formalis; der concursus | |||||||||
| 23 | materialis ist ein besonderer actus der Schopfung, ein materielles | |||||||||
| 24 | Wunder. | |||||||||
| 25 | Ordentliche oder ausserordentliche direction. Alles steht darunter, | |||||||||
| 26 | aber geschieht nicht dadurch. | |||||||||
6181. ψ3-4. M 395. |
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| 28 | Concursus vel ad Naturam vel libertatem; das letztere vermehrt | |||||||||
| 29 | nicht das moralische Gute in der Welt, weil es uns nicht zuzurechnen ist. | |||||||||
6182. ψ3-4. M 395. |
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| 31 | Gubernatio: Weil die Welt fortdauert, so unterscheiden wir auch in | |||||||||
| 32 | Gott eine Fortdauer der Handlungen. | |||||||||
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