Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 455 |
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| 01 | *(g Das Bose entspringt dadurch, daß wir nur auf einen theil der | |||||||||
| 02 | Welt und nicht auf Gantze des Weltlaufs sehen, und ist auch nur die | |||||||||
| 03 | unvollkommenheit, die dem theile anhängt. Es beruht darauf, daß der | |||||||||
| 04 | Menschliche Mensch nur in jeder Generation einen theil vom Gantzen | |||||||||
| 05 | geschlecht ausmacht. ) | |||||||||
6103. ψ2. M 375. Zu M § 914, 915: |
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| 07 | Das Gute in der Sinnenwelt ist Fortschritt zur, nicht Besitz der Vollkomenheit; | |||||||||
| 08 | so ist Glükseeligkeit Fortschritt, nicht Besitz der Zufriedenheit. | |||||||||
6104. ψ2. M 375. Neben der ersten Hälfte von M § 915: |
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| 10 | Wie Gott die Ursache des Bosen sey, ist eben die Frage als bricht ab. | |||||||||
6105. ψ2. M 375. Zu M § 914, 915: |
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| 12 | Die Wegschaffung, d.i. die Aufhebung des wirklichen Bösen in der | |||||||||
| 13 | welt durch den Fortschritt zur Vollkommenheit ist die perfectio phaenomenon. | |||||||||
| 14 | obgleich das Böse nicht ein Mittel zum Guten ist. | |||||||||
6106. ψ2. M 375. Zu M § 914, 915: |
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| 16 | In allen (g moralischen ) Eigenschaften Gottes, die eine Verbindlichkeit | |||||||||
| 17 | bey sich führen, d.i. eine nothwendigkeit, sich selbst den moralischen | |||||||||
| 18 | Gesetzen unterworfen zu seyn, werden die Eigenschaften nur nach als | |||||||||
| 19 | respectiv auf uns betrachtet. e.g. iustitia non commutativa, sed distributiva. | |||||||||
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6107. ψ3-4. M 376. 376'. |
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| 22 | M 376: | |||||||||
| 23 | 1. Die Moral besteht für sich selbst (ihrem Princip nach) ohne Voraussetzung | |||||||||
| 24 | einer Gottheit. | |||||||||
| 25 | 2. Das hochste Gut ist nicht der Bestimungsgrund, sondern das | |||||||||
| 26 | obiect eines durchs moralische Gesetz bestimten Willens, und die* Möglichkeit | |||||||||
| 27 | desselben, folglich auch des Daseyns Gottes, ist practisch nothwendig. | |||||||||
| 28 | 3. Das Daseyn Gottes anzunehmen ist die Folge des moralischen | |||||||||
| 29 | Gesetzes und der Gesinnung nach demselben; denn nur durch diese wird | |||||||||
| 30 | das hochste Gut obiect des Willens.** | |||||||||
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