Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 410 |
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| 01 | Subiect ist nicht moglich, ausser so fern ich das 0 als das Unendlichkleine | |||||||||
| 02 | von der qualitaet des A denke. e.g. Das Entstehen des Schmertzens aus | |||||||||
| 03 | Gleichgültigkeit ist nur moglich, wenn diese wie ein unendlich kleiner | |||||||||
| 04 | Schmerz angesehen und so gesteigert wird. | |||||||||
5972. ψ? χ?? M 116. E II 1549. |
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| 06 | Freyheit ist die causalitaet ohne äußere Bedingung. In dem mundo | |||||||||
| 07 | phaenomeno findet sie nicht statt. Es ist aber moglich, daß Naturnothwendigkeit | |||||||||
| 08 | in dieser, und im noumeno Freyheit sey. Eben so absolute | |||||||||
| 09 | nothwendigkeit im Daseyn, nicht in phaenomenis, die in Raum und Zeit | |||||||||
| 10 | in gewisser Stelle existiren, die immmer zufallig ist. | |||||||||
5973. ψ2. M 116'. 116. E II 1394. |
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| 12 | M 116': | |||||||||
| 13 | Non datur saltus. Iede Verschiedenheit (in der Erscheinung) ist | |||||||||
| 14 | ein qvantum. Das quantum aber muß durch repetitam positionem | |||||||||
| 15 | eiusdem moglich seyn; also muß 0 mit A als gleichartig, aber nur als | |||||||||
| 16 | verschwindend oder unendlich klein angesehen werden; also ist kein progressus | |||||||||
| 17 | in der Bestimmung eines Dinges zu einem andern Zustande als | |||||||||
| 18 | durch steigerung derselben qvalitat vom Unendlich Kleinen an. | |||||||||
| 19 | Alle Erscheinung ist quantum, und zwar continuum. Also auch die | |||||||||
| 20 | Erscheinung entgegengesetzter Bestimmungen desselben Dinges, d.i. die | |||||||||
| 21 | Veranderung ist ein continuum. | |||||||||
| 22 | Non datur casus. Keine Begebenheit geschieht von selbst, sondern | |||||||||
| 23 | ist immer durch Naturursachen bestimmt. Auf diese Art ist aber keine absolute | |||||||||
| 24 | totalitaet zu erwarten. Allein wenn ich sage: ein Wesen ist a priori | |||||||||
| 25 | und also von selbst Ursache einer Begebenheit nach der Ordnung der Natur, | |||||||||
| 26 | d.i. die Art, wie sie es solche mit andern Begebenheiten Verbindet, geschieht | |||||||||
| 27 | nach einer Naturordnung, so ists Freyheit in einer Beziehung, | |||||||||
| 28 | nämlich zu dem Subiect als Dinge an sich selbst, und Naturnothwendigkeit | |||||||||
| 29 | in einer andern Beziehung, als zu einem subiect als einem Theil in | |||||||||
| 30 | der reihe der Erscheinungen. — Non datur hiatus. | |||||||||
| 31 | Non datur fatum. Alle Nothwendigkeit ist Naturnothwendigkeit | |||||||||
| 32 | der Begebenheiten, d.i. immer durch andere Gründe in derselben Reihe | |||||||||
| 33 | bestimt. Auf diese Art aber ist keine totalitaet in der Reihe. Aber wenn | |||||||||
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