Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 387 |
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| 01 | empirischen Ursprunges und gleichwohl, sondern setzt eine Regel | |||||||||
| 02 | voraus, die a priori gegeben ist seyn muß, d.i. Einheit des Bewustseyns, | |||||||||
| 03 | die a priori statt findet. Diese Einheit des Bewustseyns ist in | |||||||||
| 04 | momenten des Verstandes beym Urtheilen enthalten, und nur das ist | |||||||||
| 05 | obiect, worauf in Beziehung Einheit des Bewustseyns a prio der manigfaltigen | |||||||||
| 06 | Vorstellungen a priori gedacht wird. | |||||||||
5924. ψ2. M 94'. E II 1027. |
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| 08 | Der Allgemeine Satz ist: Synthetische Erkentnisse a priori aus | |||||||||
| 09 | bloßen Begriffen sind unmoglich, wohl aber 1. aus der construction der | |||||||||
| 10 | Begriffe, 2. aus Regeln, die die Moglichkeit der Erfahrung enthalten und | |||||||||
| 11 | wodurch Warnehmungen obiective Erkentnisse werden. Denn in der Erfahrung | |||||||||
| 12 | bekommen reine Erkentnisse a priori allein ihre Bedeutung und | |||||||||
| 13 | Gebrauch. | |||||||||
5925. ψ2. M 94. E II 1723. 931. |
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| 15 | NB. synthetische (g reine ) Erkentnisse aus Begriffen, die nicht zu Bestimmung | |||||||||
| 16 | der Gegenstände der Erfahrung überhaupt dienen können, dergleichen | |||||||||
| 17 | die transscendentalen Ideen sind, haben die Bedeutung, daß sie | |||||||||
| 18 | die Grentze aller Erfahrungserkentnis bestimmen, d.i. zeigen, daß diese | |||||||||
| 19 | niemals sich selbst zulänglich und vollstandig sey; folglich in aller Absicht | |||||||||
| 20 | etwas, was der Erfahrung zum Grunde liege, müsse angenommen werden; | |||||||||
| 21 | daß wir dieses aber nur so weit erkennen können, als es der Erfahrung | |||||||||
| 22 | zum Grunde liegt, und so weit hypothetisch zu denken berechtigt seyen, als | |||||||||
| 23 | practische Sätze, die über Erfahrungsgründe hinausgehen, sie erfodern. | |||||||||
| 24 | Der Grund, weswegen wir a priori etwas erkennen können, ist, weil | |||||||||
| 25 | obiecte der Erfahr Warnehmung Erscheinungen sind; die Ursache, warum | |||||||||
| 26 | wir sie nicht vollstandig erkennen können, ist, weil wir sie alsdenn | |||||||||
| 27 | nicht als Gegenstande der Erfahrung nehmen würden, indem diese niemals | |||||||||
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