Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 136 |
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| 01 | eine. Es ist ein absolut Nothwendiges Wesen, weil ohne dieses keine Begreifung. | |||||||||
| 02 | Es ist kein etc. etc. Wesen, weil daßelbe der Einsicht wiederstreitet. | |||||||||
| 03 | Werden aber diese Begriffe nur nach den Bedingungen der apprehension | |||||||||
| 04 | genommen, so sind sie auf die Gegenstände der Sinne eingeschränkt und | |||||||||
| 05 | haben auch nur eine restringirte Bedeutung. e.g. Alles was geschieht, | |||||||||
| 06 | hat in einer gewissen Ordnung einen ersten Grund, oder vielmehr die | |||||||||
| 07 | axiomata sind nicht transscendent, sondern gelten nur als anticipationen. | |||||||||
| 08 | So daß sie nur von den datis der Sinne gelten, in so weit sie können | |||||||||
| 09 | verstanden werden. e.g. Was geschieht, hat einen Grund, weil ohne | |||||||||
| 10 | einer Regel, nach welcher es nach Gesetzen der Sinnlichkeit gegeben ist, | |||||||||
| 11 | man durch die Vorstellung keinen Gegenstand denken würde. | |||||||||
| 12 | Das principium contradictionis enthält die conditiones des Denkens | |||||||||
| 13 | überhaupt. Die anticipationes, welche die conditiones der apprehension | |||||||||
| 14 | von den Verstandesbegriffen affimiren (e.g. In jeder substantz ist | |||||||||
| 15 | aliqvid perdurabile, oder eine substantz dauert immer), enthalten die | |||||||||
| 16 | Bedingungen (g postulata ) des Verstehens und sind also in Ansehung | |||||||||
| 17 | der sinnlichen conditionen allemal wahr. | |||||||||
| 18 | (Unter seinen Bestimmungen (Vorstellungen) etwas verstehen d.i.: | |||||||||
| 19 | ein Obiect denken oder setzen, was ihnen correspondirt.) | |||||||||
| 20 | Die apprehension ohne die conditiones, unter welchen etwas nur | |||||||||
| 21 | gegeben werden kann, ist eine function, aber noch kein begrif, oder vielmehr | |||||||||
| 22 | potential. Etwas verstehen ist: erkennen, da es vorher gegeben ist; | |||||||||
| 23 | einsehen aber: a priori erkennen; logisch verstehen ist: etwas deutlich erkennen. | |||||||||
5264. υ—χ? (σ?) M 33'. E II 1141. Zu M § 115: |
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| 26 | Wenn ich das Licht aufhebe, so behalte ich den raum mit dem negativen | |||||||||
| 27 | Pradicat; wenn ich die Erkentnis aufhebe, so behalte ich das Subiekt, | |||||||||
| 28 | wenn ich einen Theil vom Ganzen oder eine folge von einer Ursache aufhebe, | |||||||||
| 29 | so behalte ich das Universum oder die Ursache. Hebe ich aber alles | |||||||||
| 30 | auf und behalte nichts, so ist dieses ein leerer gedanke, weil kein Gegenstand | |||||||||
| 31 | übrig ist, von welchem etwas praedicirt werde. Demnach ist das | |||||||||
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