Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 121 |
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| 5216. υ3? (ρ3?) M 9'. E II 957. 971. |
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| 02 | Die empirische Gesetze a priori enthalten die Bedingungen der | |||||||||
| 03 | apprehension und conception (zusammen der intellection). Wir können | |||||||||
| 04 | in den Erscheinungen nichts verbinden und also denselben eine reale form | |||||||||
| 05 | geben, als dadurch, daß wir sie aneinander, durch einander und mit | |||||||||
| 06 | einander verbinden und die Erscheinung das Gemüth zu dieser Thatigkeit | |||||||||
| 07 | bestimmt. Also ist etwas als Gegenstand der Erfahrung nur möglich, | |||||||||
| 08 | in so fern es den Gesetzen der apprehension gemäß erscheint; d.i. wenn | |||||||||
| 09 | seine Erscheinung gantz wäre, so müste sie nach den Gesetzen der apprehension | |||||||||
| 10 | zusammenhängen. Gleichwie nichts erscheinen kan, ohne in dem | |||||||||
| 11 | allgemeinen inbegrif des Raumes und der Zeit, so kan nichts zur Erfahrung | |||||||||
| 12 | werden, ohne in so fern es nach dem allgemeinen Gesetze der | |||||||||
| 13 | Thätigkeiten des Gemüths mit anderm Verbunden ist. Es geschieht also | |||||||||
| 14 | mochts zufallig, d.i. ohne in ansehung dessen, womit es verbunden ist (es | |||||||||
| 15 | mag nun dieses mit Erscheinen oder nicht), einer allgemienen Regel unterworfen | |||||||||
| 16 | zu seyn. Denn den Grund einer besonderen Verknüpfung können | |||||||||
| 17 | wir nur bei einem gegenstande antreffen, in so fern er dasjenige enthält, | |||||||||
| 18 | was unter einer allgemeinen Regel zu verknüpfen subsumirt werden kann. | |||||||||
| 19 | Grund nemlich und Folge sind nicht bloße apprehensionen, sondern schlüsse | |||||||||
| 20 | oder allgemeine Handlungen des überganges. | |||||||||
| 21 | Alles was uns durch Erfahrung gegeben wird, muß a priori zu erkennen | |||||||||
| 22 | moglich seyn, d.i. es muß seine Möglichkeit aus den Gesetzen der | |||||||||
| 23 | Sinnlichkeit oder des Verstandes, welche vo in Bezieung auf welche die | |||||||||
| 24 | Erfahrungen allein statt finden, können erkannt werden. Daß es a priori | |||||||||
| 25 | erkannt werden kan, bedeutet: daß es ein obiect habe und nicht blos subiective | |||||||||
| 16 | modification sey. | |||||||||
5217. υ3? (ρ3?) M 9'. E II 1056. Gegenüber von M § 27: |
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| 28 | Ein jeder Gegenstand der Sinne ist in einer Reihe, in welcher er | |||||||||
| 29 | a priori determinirt ist: der Grundsatz der empirischen Erkenntnis in | |||||||||
| 30 | Ansehung dessen, was Geschieht; alles, was da ist, hat einen Grund, | |||||||||
| 31 | ist ein principium der Erkentnis a priori oder der Vernunft. Alles | |||||||||
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