Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 661

     
           
 

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  01 Regeln also der Auflösung der Erscheinungen sind eigentlich die Bedingungen      
  02 der apprehension, in so fern sie von einer zur andern übergeht      
  03 und sie coniugirt.      
           
  04 Die Warnehmungen stehen unter Regeln der Anschauungen die coniugirte      
  05 unter regeln der      
           
  06 Der Grundsatz: alles, was gedacht wird, steht unter einer Regel,      
  07 denn nur vermitelst der Regel ist es ein obiect des Denkens.      
           
  08 Die synthesis (g principium der ) enthält regeln des Denkens a priori,      
  09 aber in so fern es auf obiecte bestimmt ist. Also ist darin 1. das reine      
  10 Denken (g a ) und die Regel desselben, 2. die Bedingung des obiects, d.i.      
  11 unter der etwas als obiect zu denken gegeben ist (g x ) (oder gebracht      
  12 wird), 3. die Bestimmung des Gedankens aus diesem Verhältnis (g b ).      
           
  13 Das principium der analysis: eine Regel des Denkens überhaupt.      
  14 Die principien des Denkens, so fern es durch die Bedingung des subiects      
  15 restringirt oder auf das subiect bestimt seyn, sind nicht Grundsätze sondern      
  16 restrictionen. (1. Von der Möglichkeit der empirischen synthesis überhaupt.)      
  17 Die Erkentnis wird a priori auf obiect bestimmt, wenn sie 1.      
  18 construction      
  19 auf die Bedingung geht, wodurch Obiect gegeben ist, und die Erkentnis      
  20 nur durch Begriffe der Erscheinung dasselbe vorstellt. 2. wenn sie auf      
  21 Bedingungen der apprehension überhaupt geht wodurch Erscheinung, so fern      
  22 sie die Bedingungen enthält, sich einen Begrif von ihr zu machen,      
  23 3. wenn sie auf die apprehension überhaupt geht, in so fern sie Bedingung      
  24 der Einheit der perception sowohl als intellection enthält, d.i. der Einstimmung      
  25 der Erscheinungen unter einander und mit der Einheit des      
  26 Gemüths, folglich der exposition.      
           
  27 Die erste geh zweyte geht auf die Erscheinungen, so fern sie unter      
  28 titel des Denkens gebracht werden können, z.E. was immer ist, ist Substantz;      
  29 die 1 ste auf Erscheinungen unter einander a priori, e.g. Ein      
  30 triangel hat drey Winkel; die 3 te auf das, was die durchgängige Bestimmung      
  31 der Erscheinung ausmacht.      
           
  32 Ausser diesen giebt es subiective principia des Denkens und obiective      
  33 des Denkens oder Bestimmens nach Regeln a priori.      
           
     

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