Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 620

     
           
 

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  01 Dingen überhaupt gehen und also auf anschauungen (g nicht Empfindungen,      
  02 denn diese sind es, wodurch etwas Bestimmtes gegeben wird ) oder      
  03 auf Gedanken überhaupt. (Man kann etwas Anschauen, ohne etwas dabey      
  04 oder darunter zu denken.)      
           
  05 (g Alle Erkenntnisse kommen in uns durch denken, d.i. durch Begriffe,      
  06 sie sind nicht Anschauungen. )      
           
   

 

4637.   ο.   M XXV.   E II 559.
 
     
  08 Das zu unsern Erkenntnissen gehorige, wodurch die Gegenstände      
  09 gegeben gedacht werden (denn der Raum ist nur die Art, wie sie uns gegeben      
  10 werden), ist entweder das denken eines gegenstandes überhaupt:      
  11 possibile er mag gegeben seyn oder nicht, oder wie er von uns selbst überhaupt      
  12 kann gegeben werden: qvantitas, oder wie er uns durch Erfahrung      
  13 gegeben werden muß.      
           
   

 

4638.   ο.   M XXVI.   E II 599.
 
     
  15 Alle Erkentnis besteht in Urtheilen. Die Urtheile mögen nun unmittelbar      
  16 oder mittelbar (Vernunftschlüsse) seyn; ein bestimmtes Denken      
  17 heißt Urtheilen. Selbst die Begriffe sind praedicate. Demnach werden      
  18 Erkenntnisse Begriffe, denen kein gegenstand gegeben ist, welche aber doch      
  19 die Arten, Gegenstande überhaupt zu denken, ausdrücken sollen, dasienige      
  20 in sich enthalten, was in den Urtheilen relativ von zwey Begriffen auf      
  21 einander gedacht wird.      
           
  22 Gemeingültige Begriffe haben eine logische function stelle die stelle      
  23 unter den Begriffen. Die Stelle in einem Urtheil ist eine logische function.      
  24 sie ist bricht ab.      
           
  25 Die bestimte logische Function einer Vorstellung überhaupt ist der      
  26 reale reine Verstandesbegrif.      
           
     

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