Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 417 |
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4106. κ3? (ε? η?) M 314'. E II 1272. Zu M § 776: |
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02 | Alle Beweise über die unsterblichkeit der Seelen* müssen so geführt | ||||||
03 | werden, daß sie nicht blos vor einige, sondern vor alle (g und nicht blos | ||||||
04 | auf ein kurzes Daseyn nach dem Tode, sondern auf eine ewige Dauer ) | ||||||
05 | Gelten. Sie können also nicht aus der Nothwendigkeit, daß die Welt | ||||||
06 | iederzeit Beschauer haben müsse, welche ihre Epochen verknüpfen, geschlossen | ||||||
07 | werden, weil daraus noch nicht folgt, daß wir, die wir einmal | ||||||
08 | zu leben angefangen haben, immer leben müssen. | ||||||
09 | 1. Nicht aus der Göttlichen Gerechtigkeit. Denn erstlich würde das | ||||||
10 | nur von einigen Gelten, deren Tugend und Laster in dieser Welt nicht | ||||||
11 | gnugsam vergolten worden. Undweitens würde es nur ein kurzes Daseyn | ||||||
12 | beweysen, was nach der Vergeltung aufhören würde. | ||||||
13 | 2. Nicht aus der erkannten unsterblichen Natur der Seele. Hier sind | ||||||
14 | die Gründe des Gegentheils überwiegend. | ||||||
15 | (s nicht aus empirischen, sondern rationalen Gründen. ) | ||||||
16 | 3. Nur aus der analogie mit andern Dingen der Natur. Menschliche | ||||||
17 | Fahigkeiten haben kein richtig verhältnis zum Posten in dieser Welt. | ||||||
(s | |||||||
18 | * I mo sind entweder von der Natur der Seele aus empirischen | ||||||
19 | Principien oder Begriffen a priori vom denkenden Wesen überhaupt | ||||||
20 | abgeleitet. Der erste ist psychologisch, der zweyte eigentlich metaphysisch; | ||||||
21 | oder II do sie sind teleologisch, entweder der analogie der physischen | ||||||
22 | Zweke oder der moralischen. Nach der Ordnung der Natur. | ||||||
) | |||||||
4107. κ3? (ε? η?) (ν2?) M 314'. E II 1262. Zu M § 776: |
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24 | Das Leben kan nicht aus der Verbindung mit dem Leblosen herrühren, | ||||||
25 | vielmehr muß dieses einen Grad des Lebens verringern. Die | ||||||
26 | Geburth kan also kein anfang des Lebens überhaupt, sondern nur des | ||||||
27 | thierischen Lebens seyn, und der tod das Ende desselben. | ||||||
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