Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 348 |
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3923. κ1. M IV. E II 504. 261. |
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02 | Einige Grundsätze sind analytisch und betreffen das formale der | ||||||
03 | Deutlichkeit in unserer Erkentnis. Einige sind synthetisch und betreffen | ||||||
04 | das materiale, als da sind die arithmetischen, geometrischen und chronologischen. | ||||||
05 | imgleichen die empirischen. Aber es giebt noch Grundsätze, welche | ||||||
06 | den Gebrauch der Vernunft in der synthesi überhaupt angehen. Die | ||||||
07 | Natur aber unserer Vernunft hat dieses Gesetz, daß sie nicht unmittelbar, | ||||||
08 | sondern mittelbar die Dinge erkennet; daher sie alles, was geschieht,nur | ||||||
09 | nach einem Grunde erwarten kann, und, was durch keinen andern Grund | ||||||
10 | bestimmt wird, ihr unvernünftig ist. | ||||||
11 | Die materie ist leblos, ist ein rationales und kein empirisch Urtheil, | ||||||
12 | es weil man auch viel Leben an der Materie annimt aber warnimt, | ||||||
13 | allein dieses von den materialen Eigenschaften unterscheidet. Dagegen: die | ||||||
14 | Materie hat anziehungskräfte, ist empirisch. | ||||||
3924. κ1. M IV. E II 695. |
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16 | Aus der unvollkommnen idee der substantz folgt, daß man sich schweerlich | ||||||
17 | dasjenige, was da ist und wirkt blos durch fremde Kraft, schwerlich | ||||||
18 | als eine unterschiedliche Substantz vorstellen kann. Spinozismus. | ||||||
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