Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 309 |
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01 | Wenn alles Künftige eine blos mathematische Wiederholung ist, so | ||||||
02 | ist die künftige Unendlichkeit als moglich anzusehen. Wenn das Künftige | ||||||
03 | aber aus dem vorigen oder sonst bestimt ist, so macht es ein Gantzes | ||||||
04 | aus, was durch irgend einen Grund durchgangig bestimt ist, und seine | ||||||
05 | Unendlichkeit ist nicht faßlicher als die der Vergangenen und Gegenwertigen | ||||||
06 | Zeit. | ||||||
3841. η? κ—λ? M 75'. E II 1371. Zu M § 249: |
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08 | Es gibt keine nothwendige Vollständigkeit der möglichen coordination, | ||||||
09 | also auch keine (g nothwendige ) Grentzen eines Gantzen, in welchem die | ||||||
10 | qvalitaet der Einheiten unbestimt ist. (g alle Grentzen sind Bedingungen | ||||||
11 | eines Gantzen von zufalliger Größe. ) Daher ist iedes Gantze nur zufällig | ||||||
12 | determinirt in ansehung der Grentzen, und die Moglichkeit noch mehrerer | ||||||
13 | Theile ist das Leere. Daher weil die Verflossene Zeit ein Gantzes ausmacht, | ||||||
14 | so hat sie Grentzen, vor denen eine Zeit vorher geht. Die künftige, | ||||||
15 | welche kein Ganzes ausmacht, hat keine Grentzen. Die (g Menge der ) | ||||||
16 | Dinge in der Gegenwertigen Zeit macht ein Ganzes, was Grenzen hat, | ||||||
17 | aus, und die Welt ist also im absoluten leeren Raum. Dagegen hat eine | ||||||
18 | jede Reihe subordinirter Dinge nothwendig a priori eine Grentze, und die | ||||||
19 | universitas gehet selbst auf alle mogliche, nicht blos wirkliche Glieder, und | ||||||
20 | das erste der Dinge kan durch die Vernunft eingesehen werden. | ||||||
3842. η? κ—λ? M 75'. Zu M § 249: |
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22 | Bey dem Begrif von allem zusammen muß ein besondrer Grund der | ||||||
23 | Zusammennehmung von allem in der Sache selbst seyn. Wird nun iedes | ||||||
24 | Glied synthetisch zu den andern gedacht, so ist die Gegenwärtig Vergangene | ||||||
25 | Zeit dasienege, was sie alle zusammennimmt, weil sie selbst ein | ||||||
26 | Gantzes ist. In der analytischen Wenn die Theile analytisch aus dem | ||||||
27 | Gantzen gegeben sind, so ist die completudo der analysis mit der bricht ab. | ||||||
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