Kant: AA XVI, Der ander Abschnitt, von der ... , Seite 188 |
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| 01 | Angemessenheit zum guten tone der Gesellschaft. L 12': Der gute ton ist | ||||||
| 02 | entweder der Wichtigkeit oder Hofton (s oder Artigkeit, Gefälligkeit ) oder | ||||||
| 03 | der Einschmeicheley; jener macht den dieser macht den galanten Mann; | ||||||
| 04 | derselbe mit dem letztern Verbunden: petit maitre. Französische allwissenheit. | ||||||
| 05 | Ist gleichsam die Zeichnung in Vogelperspectiv: Oberfläche. | ||||||
1997. ψ? (υ-χ?) L 13'. |
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| 07 | Es lassen sich zwar nicht die Grenzen der empirischen Erkenntnis | ||||||
| 08 | des ganzen Menschlichen Geschlechts a priori bestimmen, aber natürlich | ||||||
| 09 | hat sie Grenzen. Die Historiker nach 1000 Jahren könen nicht so viel | ||||||
| 10 | wissen, als wir ietzt, und das noch oben ein, was in den 1000 Jahren | ||||||
| 11 | geschehen. Der Naturbeobachter vielleicht auch. Der mathematiker wird | ||||||
| 12 | vielleicht nicht alle schon vorhandenen Erfindungen in einem Kopfe fassen | ||||||
| 13 | könen und also nichts erfinden können, wovon er sicher wüßte, es sey | ||||||
| 14 | nicht schon vorher erfunden gewesen. Allein da wird alles auf Erfindung | ||||||
| 15 | der methoden (in Naturgeschichte) und principien beruhen, dadurch wir, | ||||||
| 16 | ohne das Gedachtnis zu belastigen, alles nach Belieben selbst finden | ||||||
| 17 | können. Daher macht sich der um die Geschichte wie ein genie verdient, | ||||||
| 18 | der sie unter Ideen faßt, die immer bleiben können. Sonst wenn eben | ||||||
| 19 | so viel vergessen werden muß, als hinzukomt, wird die Erkenntnis nicht | ||||||
| 20 | mehr wachsen, oder wohl gar aus Mangel an Aufmunterung zu neuen | ||||||
| 21 | Erkentnissen abnehmen. | ||||||
1998. ψ. L 13'. |
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| 23 | (s Horizont des Gesunden Verstandes oder der speculativen | ||||||
| 24 | Vernunft. ) | ||||||
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