Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 325

   
         
 

Zeile:

 

Text:

 

Verknüpfungen:

 

 

 
  01 gemeine, wenn er seine besondere Regeln allgemein macht. Der gesunde    
  02 Verstand ist nöthiger als die Wissenschaft und durch sie nicht zu    
  03 Empirischer Kopf, speculativer, dogmatischer.    
         
  04 Daher sind bleiben alle logische regeln bei der theorie, weil man    
  05 die fälle in concreto nicht durch allgemeine regeln erkenen kan, sondern    
  06 dazu Gesunden Verstand nöthig hat.    
         
   

 

738.   ν1? (κ—λ? ρ1?)   M 249'.   E I 637.
 
   
  08 Die Einfalt in den Erklärungen (g Ausdrüken ) und Zweken ist nur    
  09 die Eigenschaft des Gesunden Verstandes. Der reife Verstand.    
         
  10 Genie, Geschmak und Gesunde Vernunft zeigt sich in allen Werken    
  11 des Geistes. Die Engländer Zeigen viel Genie und gesunde Vernunft;    
  12 die Deutsche eben so viel Gesunde vernunft, weniger genie und mehr    
  13 Geschmak, die Franzosen weniger Genie, mehr Geschmak und eben so viel    
  14 etwas weniger gesunde Vernunft als die Deutschen. Alles kommt auf die    
  15 Proportion an.    
         
  16 Oder vielmehr so: im Geschmak kan Genie oder gesunde Vernunft    
  17 hervorleuchten; im Französischen leuchtet mehr genie als gesundeVernunft,    
  18 im englischen mehr gesunde Vernunft als genie, im Deutschen mehr nachahmung    
  19 als beyde hervor.    
         
   

 

739.   ν? (κ—λ? ρ?)   M 249'.
 
   
  21 Die Ordnung in einem Stük macht das gantze Gemüth aufgeraumt    
  22 ordentlich und aufgeraumt in allem; e. g. Ordentlich Zimmer, ein angekleideter    
  23 Mensch. Daher eine ordentliche Gesellschaft im Garten.    
         
     

[ Seite 324 ] [ Seite 326 ] [ Inhaltsverzeichnis ]