Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 183 |
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01 | quemlibet hujus rei possessorem gegen den Inhaber desselben) an. | ||||||
02 | Das Recht des Gebrauchs desselben zum häuslichen Bedarf ist analogisch | ||||||
03 | einem Rechte in der Sache, weil er nicht frei ist, als Glied | ||||||
04 | sich von dieser häuslichen Gesellschaft zu trennen, und daher mit Gewalt | ||||||
05 | dahin zurückgeführt werden darf, welches einem verdungenen | ||||||
06 | Tagelöhner, der bei der Hälfte der Arbeit (wenn er sonst nichts dem | ||||||
07 | Herrn entfremdete) sich entfernt, nicht geschehen kann, nämlich ihn einzufangen, | ||||||
08 | weil er nicht zu dem Seinen des Hausherrn gehörte, wie | ||||||
09 | Knecht und Magd, welche integrirende Theile des Hauswesens sind. | ||||||
10 | Iedoch das Weitere bei anderer Gelegenheit. Ietzt setze ich nichts | ||||||
11 | hinzu, als: daß mir jede Nachricht von Ihrer Gesundheit, Ihrem Ruhm | ||||||
12 | und Ihrem Wohlwollen gegen mich jederzeit sehr erfreulich seyn wird. | ||||||
762. | |||||||
14 | An Iohann Heinrich Tieftrunk. | ||||||
15 | 12. Iuli 1797. | ||||||
16 | Daß die Verhandlung mit Hrn. Beck, wegen eines ihm in Vorschlag | ||||||
17 | gebrachten Liber retractationum, die Veranlassung zu einer schriftlichen | ||||||
18 | Unterhaltung mit Ihnen, Würdiger Mann! geworden ist, ist mir | ||||||
19 | sehr angenehm; so wie auch der Gebrauch, den Sie von meiner R[echts]=L[ehre] | ||||||
20 | in Ihrem neuesten Werk über das Privat und öffentliche Recht gemacht | ||||||
21 | haben. - Es wär mir lieb, wenn Hr. Beck Ihre "Kurze Darstellung | ||||||
22 | eines wesentlichen Puncts in der transsc : Aesthetik u. Logik etc." | ||||||
23 | wofern er sich von der Richtigkeit derselben überzeugen kann, sich zum | ||||||
24 | Bewegungsgrunde dienen ließe, seinen Standpunct zu veränderen | ||||||
25 | und ihn wieder zurecht zu stellen. In dem Falle aber, daß er dazu | ||||||
26 | nicht entschlossen ist, wäre es am besten, die Sache auf sich beruhen | ||||||
27 | zu lassen; es müßte denn Hr. Schlettwein, oder ein Anderer dieses | ||||||
28 | Stillschweigen für Eingeständnis ausgeben und darauf seine Befehdungen | ||||||
29 | gründen wollen. - Wenn die Zurechtweisung fruchtlos ist, | ||||||
30 | warum sollen Andere von der Mishelligkeit öffentlich benachrichtigt | ||||||
31 | werden? | ||||||
32 | Meine Liebe und Achtung für Hrn Beck, und selbst die des würdigen | ||||||
33 | Herren Hofprediger Schultz, soll hiebey nichts verlieren; wiewohl | ||||||
34 | der letztere eine gewisse ihn befremdende Bitterkeit im Briefe des | ||||||
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