Kant: AA XI, Briefwechsel 1794 , Seite 506

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 fernern Wohlwollen, wodurch sie mich so lange glücklich gemacht haben      
  02 und bin mit der größten Hochachtung      
           
  03   Ihr      
  04   ergebenster Diener      
  05   R. B. Jachmann      
           
           
    628.      
  07 Von Friedrich Schiller.      
           
  08 Jena. Den 13. Jun. 94.      
           
  09 Aufgefodert von einer, Sie unbegrenzt hochschätzenden, Gesellschaft      
  10 lege ich Ew. Wohlgebohren beiliegenden Plan einer neuen Zeitschrift      
  11 und unsre gemeinschaftliche Bitte vor, dieses Unternehmen durch einen,      
  12 wenn auch noch so kleinen, Antheil befördern zu helfen. Wir würden      
  13 nicht so unbescheiden seyn, diese Bitte an Sie zu thun, wenn uns      
  14 nicht die Beyträge, womit Sie den deutschen Merkur und die Berliner      
  15 Monathschrift beschenkt haben, zu erkennen gäben, daß Sie diesen      
  16 Weg, Ihre Ideen zu verbreiten, nicht ganz verschmähn. Das hier      
  17 angekündigte Iournal wird aller Wahrscheinlichkeit nach von einem      
  18 ganz andern Publikum gelesen werden, als dasjenige ist, welches sich      
  19 vom Geist Ihrer Schriften nähret, und gewiß hat der Verfaßer der      
  20 Critik auch diesem Publikum manches zu sagen, was nur Er mit diesem      
  21 Erfolge sagen kann. Möchte es Ihnen gefallen, in einer freien Stunde      
  22 sich unserer zu erinnern, und dieser neuen litterarischen Societät, durch      
  23 welchen sparsamen Antheil es auch sey, das Siegel Ihrer Billigung      
  24 aufzudrücken.      
           
  25 Ich kann diese Gelegenheit nicht vorbey gehen laßen, ohne Ihnen      
  26 verehrungswürdigster Mann für die Aufmerksamkeit zu danken, deren      
  27 Sie meine kleine Abhandlung gewürdigt, und für die Nachsicht, mit      
  28 der Sie mich über meine Zweifel zurecht gewiesen haben. Bloß die      
  29 Lebhaftigkeit meines Verlangens, die Resultate der von Ihnen gegründeten      
  30 Sittenlehre einem Theile des Publikums annehmlich zu machen,      
  31 der biß jetzt noch davor zu fliehen scheint, und der eifrige Wunsch,      
  32 einen nicht unwürdigen Theil der Menschheit mit der Strenge Ihres      
  33 Systems auszusöhnen, konnte mir auf einen Augenblick das Ansehen      
  34 Ihres Gegners geben, wozu ich in der That sehr wenig Geschicklichkeit      
  35 und noch weniger Neigung habe. Daß Sie die Gesinnung, mit der      
  36 ich schrieb, nicht mißkannten, habe ich mit unendlicher Freude aus      
           
     

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