Kant: AA XI, Briefwechsel 1793 , Seite 476 |
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01 | es bezeugen können, daß ich nie etwas unternommen habe, das meinen | ||||||
02 | Character in ein nachtheiliges Licht setzen könnte. | ||||||
03 | H. Pr. Fischer und H. Pred. Ienisch versichern ihre tiefste Achtung. | ||||||
04 | Vergeben Sie mir, Theurester Herr Professor, daß ich nochmahls meine | ||||||
05 | Zuflucht zu Deroselben genommen habe; denn es hangt davon ein | ||||||
06 | wesentlicher Theil meines Glückes ab. So wenig Ansprüche ich auch | ||||||
07 | auf Dero Gewogenheit zu machen habe; so genehmigen Sie doch die | ||||||
08 | lebhaften Gefühle meiner unbegränzten Ehrfurcht, in welcher verharret | ||||||
09 | Ew. Wohlgebohrnen | ||||||
10 | gehorsamster Diener | ||||||
11 | Zimmermann. | ||||||
609. | |||||||
13 | An Iohann Gottfried Carl Christian Kiesewetter. | ||||||
14 | 13. Dec. 1793. | ||||||
15 | Hochzuehrender Herr Professor. | ||||||
16 | Ihr freundschaftlicher Brief ist mir als ein solcher, und zugleich | ||||||
17 | durch das beygefügte Geschenk (welches richtig erhalten habe) auf | ||||||
18 | doppelte Art angenehm gewesen, und ich wünsche Gelegenheit zu haben | ||||||
19 | beydes erwiedern zu können. | ||||||
20 | Zu Ihrer philos: Bibliothek guten Aufnahme im Publikum habe | ||||||
21 | ich mehr Vertrauen, als zu der des bestallten Vormundes desselben, | ||||||
22 | welcher, als biblischer Theolog die Schranken seiner Vollmacht gerne | ||||||
23 | überschreitet und sie auch über blos philosophische Schriften ausdehnt, | ||||||
24 | die doch dem philosophischen Censor zukommt, der, was das Übelste | ||||||
25 | bey der Sache ist, nicht, wie er sollte sich dieser Anmaßung wiedersetzt, | ||||||
26 | sondern sich darüber mit ihm einversteht, über welche Coalition es | ||||||
27 | doch einmal zur Sprache kommen muß; zu geschweigen, daß ein Buch | ||||||
28 | censuriren und ein Exercitium corrigiren zwey ganz verschiedene Geschäfte | ||||||
29 | sind, die ganz unterschiedene Befugnisse voraussetzen. Indessen, | ||||||
30 | da Lärm blasen, wo lauter Ruhe und Friede ist, jetzt zum Ton der | ||||||
31 | Zeit gehört, so muß man sich gedulden, dem Gesetz genaue Folge | ||||||
32 | leisten und die Misbräuche der litterärischen Polizeyverwaltung zu | ||||||
33 | rügen auf ruhigere Zeiten aussetzen. | ||||||
34 | Ich muß mir die Bestellung innliegender Briefe von Ihrer Güte | ||||||
35 | erbitten, weil ich nicht weiß, durch wessen Besorgung es eben so gut | ||||||
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