Kant: AA XI, Briefwechsel 1790 , Seite 124 |
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Text (Kant):
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| 01 | Die erste und vornehmste Bedingung, unter der ich Ew: Hochedelgeb. | ||||||
| 02 | dieses Mcrpt. zu Ihrem Verlage übergebe, ist: daß es zur | ||||||
| 03 | rechten Zeit auf der nächsten Leipz. Ostermesse fertig geliefert werde. | ||||||
| 04 | Sollten Sie dieses zu leisten sich nicht getrauen, so bitte es an Hrn. | ||||||
| 05 | Kiesewetter zu melden der hierüber von mir einen Auftrag bekommt. | ||||||
| 06 | Allein ich hoffe: daß es doch irgend eine Presse in Berlin oder dem | ||||||
| 07 | benachbarten Sachsen geben wird, welche in 14 Tagen 5 Bogen drucken | ||||||
| 08 | wird, dadurch denn der Druck ganz zeitig vollendet seyn kan. Da ich | ||||||
| 09 | aber nicht zweifle: daß Sie einen solchen Buchdrucker in Berlin antreffen | ||||||
| 10 | werden, so wiederhole meine Empfehlung, den Hrn. Kiesewetter | ||||||
| 11 | zum Corrector zu brauchen, den Sie dann auch dafür so reichlich als | ||||||
| 12 | für dergleichen Arbeit nur zu geschehen pflegt zu bezahlen belieben werden. | ||||||
| 13 | Das Werk wird auf reinem weissen Drukpapier, mit einer Schrift | ||||||
| 14 | von der Art, wie die Critik der reinen practischen Vernunft, gedruckt. | ||||||
| 15 | Für mich bitte 4 Exemplare auf Postpapier und noch andere 16 auf | ||||||
| 16 | Drukpapier, als Zuschus zu dem honorario von 2 Ducaten p. Bogen, | ||||||
| 17 | für jede Auflage von 1000 Exemplaren, welches Sie mir in dem | ||||||
| 18 | Briefe, darinn Sie mir den Empfang des Mscpts mit der | ||||||
| 19 | nächsten umgehenden Post berichten werden, bestätigen wollen. | ||||||
| 20 | Ich habe das Paket nicht frankirt, noch den gegenwärtigen Brief; | ||||||
| 21 | weil die dafür getragene Kosten mir am honorario abgerechnet werden | ||||||
| 22 | können. | ||||||
| 23 | In den Mescatalog werden Sie die Einrückung zeitig besorgen. | ||||||
| 24 | Der Titel ist: | ||||||
| 25 | Critik | ||||||
| 26 | der Urtheilskraft | ||||||
| 28 | Immanuel Kant. | ||||||
| 29 | Für den Setzer habe hiebey eine Anweisung beygelegt, auf deren | ||||||
| 30 | Vollziehung Sie zu sehen belieben werden. | ||||||
| 31 | Was die Geschichte mit Hrn. Jenisch betrift: so ist mir durch | ||||||
| 32 | seinen Brief nichts unangenehmes wiederfahren, wie ich ihm denn auch | ||||||
| 33 | schon vor einiger Zeit geantwortet habe, als von einer Sache die mich | ||||||
| 34 | schlechterdings nichts angeht; in der ich auch bey Gelegenheit seinen | ||||||
| 35 | Character freundschaftlich zu rechtfertigen nicht ermangelt habe. | ||||||
| 36 | Einliegenden Brief bitte an Hrn Kiesewetter, der bey der Correctur | ||||||
| 37 | wegen meiner Hinweisungen am besten Bescheid weiß, abgeben | ||||||
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