Kant: AA XI, Briefwechsel 1790 , Seite 121 |
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01 | zu erkunden, was er seiner Seits zu thun habe, um sein Gesuch in | ||||||
02 | gehöriger Form anzubringen: so bitte ergebenst ihm durch Ueberbringern | ||||||
03 | dieses einen Wink zu geben. Die ihm hierunter zu erzeigende Wohlthat | ||||||
04 | kan schwerlich einem würdigern bewiesen und so Ihre weise Absicht | ||||||
05 | in Austheilung der Stipendien besser erreicht werden. | ||||||
06 | Ich bin mit der vorzüglichsten Hochachtung | ||||||
07 | Ew. Wohlgeb. | ||||||
08 | gantz ergebenster treuer Diener | ||||||
09 | I Kant | ||||||
10 | d. 6 ten Jan 1790. | ||||||
398. | |||||||
12 | Von François Théodore de la Garde. | ||||||
13 | 9. Ian. 1790. | ||||||
14 | Wohlgebohrner | ||||||
15 | Hochzuverehrender Herr Profeßor! | ||||||
16 | Ew: Wohlgebohrn, fürchte ich, werden mich für unbescheiden halten, | ||||||
17 | wenn ich mit der dringensten Bitte erscheine, mir mit erster Post, | ||||||
18 | wenigstens einen Theil, des Mscrts: gefälligst zukommen zu laßen, | ||||||
19 | welches ich von Ihrer Güte erwarte. Ohnmöglich habe ich ein solches | ||||||
20 | Mscrt. der ersten besten Drukkerey anvertrauen mögen, sondern mit | ||||||
21 | der Wegenerschen, die hier für eine der besten gilt, die Verabredung | ||||||
22 | getroffen, daß sie bis zur Ankumpft Ihres Mscrts eine Preße leer erhalten | ||||||
23 | sollte; das hat Herr Wegener bis zum Ablauf des vorigen | ||||||
24 | Iahres mit mehr Geduld gethan als ich von einem so thätigen Manne | ||||||
25 | erwarten konnte, der alle Vortheile seines Metiers wahrzunehmen | ||||||
26 | weiß. Allein jetzt will er sich nicht länger an unser Verabredung | ||||||
27 | binden, überdem glaube ich schwerlich daß selbst in unsern andern | ||||||
28 | weniger gesuchten Drukkereyen noch viele Preßen unbenutzt stehen: | ||||||
29 | daher wiederhohle ich meine Bitte auf das angelegentlichste und verspreche | ||||||
30 | mich von Ihrer Güte, daß sie dieselbe erfüllen werden. Wegen | ||||||
31 | meiner Andringlichkeit bitte ich nochmahls um Verzeihung, es geschiehet | ||||||
32 | wahrlich aus keinem andern Grunde, als weil ich dem Drukke Ihres | ||||||
33 | Werks alle Sorgfalt widmen wollte, deren ich fähig bin und die bey | ||||||
34 | einer gar zu großen Eyle öfters fruchtloß angewandt wird. | ||||||
35 | Ew: Wohlgebohrn werden sich vieleicht noch einer Geschichte erinnern | ||||||
36 | die hier mit Herrn Prediger I[enisch] wehrend meiner | ||||||
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