Kant: AA XI, Briefwechsel 1789 , Seite 117 |
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Text (Kant):
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| 01 | sie? aber ich glaube, daß es dergleichen unbezweifelte Criterien nicht | ||||||
| 02 | giebt. | ||||||
| 03 | Verzeihen Sie, innigstgeliebter und verehrter Mann, wenn ich | ||||||
| 04 | Ihnen durch mein Geschwätz ein halbes Stündchen geraubt habe; es | ||||||
| 05 | ist mir eine unbeschreibliche Wonne, mich, wenn gleich jetzt nur schriftlich, | ||||||
| 06 | mit einem Manne unterhalten zu können, der mein ganzes Herz | ||||||
| 07 | besitzt und den ich über alles liebe. Ich denke nie, ohne die innigste | ||||||
| 08 | Rührung an das Glück, das ich in Ihrem Umgange genoß, und rufe | ||||||
| 09 | unendlich oft die Vergangenheit in mein Gedächtniß zurück; und wenn | ||||||
| 10 | ich Ihnen doch nur einmal so ganz sagen könnte, was ich für Sie empfinde, | ||||||
| 11 | und wie sehr ich es zu schätzen weiß, was ich Ihnen verdanke. | ||||||
| 12 | Ihrem verehrungswürdigen Freunde, HE Prof. Krause mein wärmstes | ||||||
| 13 | Compliment; sagen Sie ihm, daß ich stolz darauf sein werde, wenn er | ||||||
| 14 | mir seine Achtung und Freundschaft schenkt. - Ihrer Liebe und Ihrem | ||||||
| 15 | Wohlwollen empfehle ich mich auf das beste und bin unveränderlich | ||||||
| 16 | Ihr | ||||||
| 17 | aufrichtigster Verehrer | ||||||
| 18 | Berlin den 15t November 1789. | I G C Kiesewetter. | |||||
| 19 | N. S. Hierbei erfolgen die Druckfehler in der Crit. der pract. | ||||||
| 20 | Vernunft. | ||||||
| 21 | Den 17t November. Der Kanzler von Hoffmann, den ich soeben | ||||||
| 22 | gesprochen habe, läßt sich Ihnen recht sehr empfehlen. | ||||||
| 395. | |||||||
| 24 | Von Ernst Ferdinand Klein. | ||||||
| 25 | 22. Dec. 1789. | ||||||
| 26 | Verzeihen Sie, verehrungswürdiger Mann, daß ich meine Antwort | ||||||
| 27 | auf den Brief, womit Sie mich beehrt haben, so lange ausgesetzt | ||||||
| 28 | habe. Ich hoffte von Zeit zu Zeit, ich würde Zeit gewinnen, Ihnen | ||||||
| 29 | eine philosophische Arbeit zu Einholung Ihres Urtheils, zu übersenden. | ||||||
| 30 | Da ich meiner Geschäfte wegen noch nicht dazu habe kommen können, | ||||||
| 31 | so behalte ich mir es vor, von Ihrem gütigen Anerbieten künftig Gebrauch | ||||||
| 32 | zu machen. | ||||||
| 33 | In kurzem werden Sie vielleicht in der hiesigen Monatsschrift | ||||||
| 34 | ein Gespräch zwischen Charon einem Fürsten und einem Professor der | ||||||
| 35 | Rechtsgelahrheit über die Frage lesen: | ||||||
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