Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 291 |
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01 | bloß empfindbares Verhältniß der an der vorgestellten Form des Objects | ||||||
02 | wechselseitig unter einander stimmenden Einbildungskraft und des Verstandes | ||||||
03 | subsumirt, wo die Subsumtion leicht trügen kann): so wird dadurch | ||||||
04 | doch der Rechtmäßigkeit des Anspruchs der Urtheilskraft, auf allgemeine | ||||||
05 | Beistimmung zu rechnen, nichts benommen, welcher nur darauf | ||||||
06 | hinausläuft, die Richtigkeit des Princips aus subjectiven Gründen für | ||||||
07 | jedermann gültig zu urtheilen. Denn was die Schwierigkeit und den | ||||||
08 | Zweifel wegen der Richtigkeit der Subsumtion unter jenes Princip betrifft, | ||||||
09 | so macht sie die Rechtmäßigkeit des Anspruchs auf diese Gültigkeit | ||||||
10 | eines ästhetischen Urtheils überhaupt, mithin das Princip selber so wenig | ||||||
11 | zweifelhaft, als die eben sowohl (obgleich nicht so oft und leicht) fehlerhafte | ||||||
12 | Subsumtion der logischen Urtheilskraft unter ihr Princip das letztere, | ||||||
13 | welches objectiv ist, zweifelhaft machen kann. Würde aber die Frage sein: | ||||||
14 | Wie ist es möglich, die Natur als einen Inbegriff von Gegenständen des | ||||||
15 | Geschmacks a priori anzunehmen? So hat diese Aufgabe Beziehung auf die | ||||||
16 | Teleologie, weil es als ein Zweck der Natur angesehen werden müßte, der | ||||||
17 | ihrem Begriffe wesentlich anhinge, für unsere Urtheilskraft zweckmäßige | ||||||
18 | Formen aufzustellen. Aber die Richtigkeit dieser Annahme ist noch sehr | ||||||
19 | zu bezweifeln, indeß die Wirklichkeit der Naturschönheiten der Erfahrung | ||||||
20 | offen liegt. | ||||||
21 | § 39. |
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22 | Von der Mittheilbarkeit einer Empfindung. |
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23 | Wenn Empfindung als das Reale der Wahrnehmung auf Erkenntniß | ||||||
24 | bezogen wird, so heißt sie Sinnesempfindung; und das Specifische | ||||||
25 | ihrer Qualität läßt sich nur als durchgängig auf gleiche Art mittheilbar | ||||||
26 | vorstellen, wenn man annimmt, daß jedermann einen gleichen Sinn mit | ||||||
27 | dem unsrigen habe: dieses läßt sich aber von einer Sinnesempfindung | ||||||
28 | schlechterdings nicht voraussetzen. So kann dem, welchem der Sinn des | ||||||
29 | Geruchs fehlt, diese Art der Empfindung nicht mitgetheilt werden; und | ||||||
30 | selbst wenn er ihm nicht mangelt, kann man doch nicht sicher sein, ob er | ||||||
31 | gerade die nämliche Empfindung von einer Blume habe, die wir davon | ||||||
32 | haben. Noch mehr unterschieden müssen wir uns aber die Menschen in | ||||||
33 | Ansehung der Annehmlichkeit oder Unannehmlichkeit bei der Empfindung | ||||||
34 | eben desselben Gegenstandes der Sinne vorstellen; und es ist | ||||||
35 | schlechterdings nicht zu verlangen, daß die Lust an dergleichen Gegenständen | ||||||
36 | von jedermann zugestanden werde. Man kann die Lust von dieser | ||||||
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