Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 190 |
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01 | im Spiel sind, und sofern sie darin sind, also bloß eine subjective | ||||||
02 | formale Zweckmäßigkeit des Objects ausdrücken. Denn jene Auffassung | ||||||
03 | der Formen in die Einbildungskraft kann niemals geschehen, ohne daß | ||||||
04 | die reflectirende Urtheilskraft, auch unabsichtlich, sie wenigstens mit ihrem | ||||||
05 | Vermögen, Anschauungen auf Begriffe zu beziehen, vergliche. Wenn nun | ||||||
06 | in dieser Vergleichung die Einbildungskraft (als Vermögen der Anschauungen | ||||||
07 | a priori) zum Verstande (als Vermögen der Begriffe) durch eine | ||||||
08 | gegebene Vorstellung unabsichtlich in Einstimmung versetzt und dadurch | ||||||
09 | ein Gefühl der Lust erweckt wird, so muß der Gegenstand alsdann als | ||||||
10 | zweckmäßig für die reflectirende Urtheilskraft angesehen werden. Ein | ||||||
11 | solches Urtheil ist ein ästhetisches Urtheil über die Zweckmäßigkeit des | ||||||
12 | Objects, welches sich auf keinem vorhandenen Begriffe vom Gegenstande | ||||||
13 | gründet und keinen von ihm verschafft. Wessen Gegenstandes Form | ||||||
14 | (nicht das Materielle seiner Vorstellung, als Empfindung) in der bloßen | ||||||
15 | Reflexion über dieselbe (ohne Absicht auf einen von ihm zu erwerbenden | ||||||
16 | Begriff) als der Grund einer Lust an der Vorstellung eines solchen Objects | ||||||
17 | beurtheilt wird: mit dessen Vorstellung wird diese Lust auch als | ||||||
18 | nothwendig verbunden geurtheilt, folglich als nicht bloß für das Subject, | ||||||
19 | welches diese Form auffaßt, sondern für jeden Urtheilenden überhaupt. | ||||||
20 | Der Gegenstand heißt alsdann schön; und das Vermögen, durch eine | ||||||
21 | solche Lust (folglich auch allgemeingültig) zu urtheilen, der Geschmack. | ||||||
22 | Denn da der Grund der Lust bloß in der Form des Gegenstandes für | ||||||
23 | die Reflexion überhaupt, mithin in keiner Empfindung des Gegenstandes | ||||||
24 | und auch ohne Beziehung auf einen Begriff, der irgend eine Absicht enthielte, | ||||||
25 | gesetzt wird: so ist es allein die Gesetzmäßigkeit im empirischen | ||||||
26 | Gebrauche der Urtheilskraft überhaupt (Einheit der Einbildungskraft | ||||||
27 | mit dem Verstande) in dem Subjecte, mit der die Vorstellung des Objects | ||||||
28 | in der Reflexion, deren Bedingungen a priori allgemein gelten, zusammen | ||||||
29 | stimmt; und da diese Zusammenstimmung des Gegenstandes | ||||||
30 | mit den Vermögen des Subjects zufällig ist, so bewirkt sie die Vorstellung | ||||||
31 | einer Zweckmäßigkeit desselben in Ansehung der Erkenntnißvermögen | ||||||
32 | des Subjects. | ||||||
33 | Hier ist nun eine Lust, die wie alle Lust oder Unlust, welche nicht | ||||||
34 | durch den Freiheitsbegriff (d. i. durch die vorhergehende Bestimmung des | ||||||
35 | oberen Begehrungsvermögens durch reine Vernunft) gewirkt wird, niemals | ||||||
36 | aus Begriffen als mit der Vorstellung eines Gegenstandes nothwendig | ||||||
37 | verbunden eingesehen werden kann, sondern jederzeit nur durch | ||||||
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