Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 128

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 bleibt, empirisch erkannt werden können. Nehmet an, daß etwas schlechthin      
  02 anfange zu sein, so müßt ihr einen Zeitpunkt haben, in dem es nicht      
  03 war. Woran wollt ihr aber diesen heften, wenn nicht an demjenigen, was      
  04 schon da ist? Denn eine leere Zeit, die vorherginge, ist kein Gegenstand      
  05 der Wahrnehmung; knüpft ihr dieses Entstehen aber an Dinge, die vorher      
  06 waren und bis zu dem, was entsteht, fortdauren, so war das letztere      
  07 nur eine Bestimmung des ersteren als des Beharrlichen. Eben so ist es      
  08 auch mit dem Vergehen: denn dieses setzt die empirische Vorstellung einer      
  09 Zeit voraus, da eine Erscheinung nicht mehr ist.      
           
  10 Substanzen (in der Erscheinung) sind die Substrate aller Zeitbestimmungen.      
  11 Das Entstehen einiger und das Vergehen anderer derselben      
  12 würde selbst die einzige Bedingung der empirischen Einheit der Zeit aufheben,      
  13 und die Erscheinungen würden sich alsdann auf zweierlei Zeit beziehen,      
  14 in denen neben einander das Dasein verflösse, welches ungereimt      
  15 ist. Denn es ist nur eine Zeit, in welcher alle verschiedene Zeiten nicht      
  16 zugleich, sondern nach einander gesetzt werden müssen.      
           
  17 So ist demnach die Beharrlichkeit eine nothwendige Bedingung,      
  18 unter welcher allein Erscheinungen als Dinge oder Gegenstände in einer      
  19 möglichen Erfahrung bestimmbar sind. Was aber das empirische Kriterium      
  20 dieser nothwendigen Beharrlichkeit und mit ihr der Substanzialität      
  21 der Erscheinungen sei, davon wird uns die Folge Gelegenheit geben, das      
  22 Nöthige anzumerken.      
           
  23
B.
     
           
  24
Zweite Analogie.
     
  25
Grundsatz der Erzeugung.
     
           
  26 Alles, was geschieht (anhebt zu sein), setzt etwas voraus, worauf      
  27 es nach einer Regel folgt.      
           
  28
Beweis.
     
           
  29 Die Apprehension des Mannigfaltigen der Erscheinung ist jederzeit      
  30 successiv. Die Vorstellungen der Theile folgen auf einander. Ob sie sich      
  31 auch im Gegenstande folgen, ist ein zweiter Punkt der Reflexion, der in      
  32 der ersteren nicht enthalten ist. Nun kann man zwar alles und sogar jede      
           
     

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