Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 059

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 auf verschiedene andre Begriffe; unter diesen aber wird er hier besonders      
  02 auf den Begriff des Körpers bezogen, dieser aber auf gewisse uns vorkommende      
  03 Erscheinungen. Also werden diese Gegenstände durch den Begriff      
  04 der Theilbarkeit mittelbar vorgestellt. Alle Urtheile sind demnach      
  05 Functionen der Einheit unter unsern Vorstellungen, da nämlich statt einer      
  06 unmittelbaren Vorstellung eine höhere, die diese und mehrere unter      
  07 sich begreift, zur Erkenntniß des Gegenstandes gebraucht und viel mögliche      
  08 Erkenntnisse dadurch in einer zusammengezogen werden. Wir können      
  09 aber alle Handlungen des Verstandes auf Urtheile zurückführen, so daß      
  10 der Verstand überhaupt als ein Vermögen zu urtheilen vorgestellt      
  11 werden kann. Denn er ist nach dem obigen ein Vermögen zu denken.      
  12 Denken ist das Erkenntniß durch Begriffe. Begriffe aber beziehen sich,      
  13 als Prädicate möglicher Urtheile, auf irgend eine Vorstellung von einem      
  14 noch unbestimmten Gegenstande. So bedeutet der Begriff des Körpers      
  15 Etwas, z. B. Metall, was durch jenen Begriff erkannt werden kann. Er      
  16 ist also nur dadurch Begriff, daß unter ihm andere Vorstellungen enthalten      
  17 sind, vermittelst deren er sich auf Gegenstände beziehen kann. Er ist      
  18 also das Prädicat zu einem möglichen Urtheile, z. B. ein jedes Metall ist      
  19 ein Körper. Die Functionen des Verstandes können also insgesammt gefunden      
  20 werden, wenn man die Functionen der Einheit in den Urtheilen      
  21 vollständig darstellen kann. Daß dies aber sich ganz wohl bewerkstelligen      
  22 lasse, wird der folgende Abschnitt vor Augen stellen.      
           
  23
Des
     
  24
Leitfadens der Entdeckung aller reinen Verstandesbegriffe
     
           
  25
Zweiter Abschnitt.
     
  26
Von der logischen Function des Verstandes in Urtheilen.
     
           
  27 Wenn wir von allem Inhalte eines Urtheils überhaupt abstrahiren      
  28 und nur auf die bloße Verstandesform darin acht geben, so finden wir,      
  29 daß die Function des Denkens in demselben unter vier Titel gebracht      
  30 werden könne, deren jeder drei Momente unter sich enthält. Sie können      
  31 füglich in folgender Tafel vorgestellt werden.      
           
           
     

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