Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 031

     
           
 

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  01 Lehre ausmacht, im Gegensatz mit derjenigen, welche die Principien des      
  02 reinen Denkens enthält und transscendentale Logik genannt wird.      
           
  03 In der transscendentalen Ästhetik also werden wir zuerst die Sinnlichkeit      
  04 isoliren, dadurch daß wir alles absondern, was der Verstand durch      
  05 seine Begriffe dabei denkt, damit nichts als empirische Anschauung übrig      
  06 bleibe. Zweitens werden wir von dieser noch alles, was zur Empfindung      
  07 gehört, abtrennen, damit nichts als reine Anschauung und die bloße Form      
  08 der Erscheinungen übrig bleibe, welches das einzige ist, das die Sinnlichkeit      
  09 a priori liefern kann. Bei dieser Untersuchung wird sich finden, daß      
  10 es zwei reine Formen sinnlicher Anschauung als Principien der Erkenntniß      
  11 a priori gebe, nämlich Raum und Zeit, mit deren Erwägung wir uns      
  12 jetzt beschäftigen werden.      
           
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Der

     
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Transscendentalen Ästhetik

     
           
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Erster Abschnitt.

     
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Von dem Raume.

     
           
  17 Vermittelst des äußeren Sinnes (einer Eigenschaft unsres Gemüths)      
  18 stellen wir uns Gegenstände als außer uns und diese insgesammt im      
  19 Raume vor. Darin ist ihre Gestalt, Größe und Verhältniß gegen einander      
  20 bestimmt oder bestimmbar. Der innere Sinn, vermittelst dessen das      
  21 Gemüth sich selbst oder seinen inneren Zustand anschauet, giebt zwar keine      
  22 Anschauung von der Seele selbst als einem Object, allein es ist doch eine      
  23 bestimmte Form, unter der die Anschauung ihres innern Zustandes allein      
  24 möglich ist, so daß alles, was zu den innern Bestimmungen gehört, in      
  25 Verhältnissen der Zeit vorgestellt wird. Äußerlich kann die Zeit nicht angeschaut      
  26 werden, so wenig wie der Raum als etwas in uns. Was sind      
  27 nun Raum und Zeit? Sind es wirkliche Wesen? Sind es zwar nur Bestimmungen      
  28 oder auch Verhältnisse der Dinge, aber doch solche, welche      
  29 ihnen auch an sich zukommen würden, wenn sie auch nicht angeschaut      
  30 würden; oder sind sie solche, die nur an der Form der Anschauung allein      
  31 haften und mithin an der subjectiven Beschaffenheit unseres Gemüths,      
  32 ohne welche die Prädicate gar keinem Dinge beigelegt werden können?      
  33 Um uns hierüber zu belehren, wollen wir zuerst den Raum betrachten.      
           
     

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