Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 084

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Begriffe, die sich darbieten, ihrem Inhalte nach zu zergliedern und zur      
  02 Deutlichkeit zu bringen, sondern die noch wenig versuchte Zergliederung      
  03 des Verstandesvermögens selbst, um die Möglichkeit der Begriffe      
  04 a priori dadurch zu erforschen, daß wir sie im Verstande allein, als ihrem      
  05 Geburtsorte, aufsuchen und dessen reinen Gebrauch überhaupt analysiren;      
  06 denn dieses ist das eigenthümliche Geschäfte einer Transscendental=Philosophie;      
  07 das übrige ist die logische Behandlung der Begriffe in der Philosophie      
  08 überhaupt. Wir werden also die reinen Begriffe bis zu ihren ersten      
  09 Keimen und Anlagen im menschlichen Verstande verfolgen, in denen sie      
  10 vorbereitet liegen, bis sie endlich bei Gelegenheit der Erfahrung entwickelt      
  11 und durch eben denselben Verstand, von den ihnen anhängenden empirischen      
  12 Bedingungen befreiet, in ihrer Lauterkeit dargestellt werden.      
           
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Der

     
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Analytik der Begriffe

     
           
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Erstes Hauptstück.

     
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Von dem Leitfaden der Entdeckung aller reinen

     
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Verstandesbegriffe.

     
           
  18 Wenn man ein Erkenntnißvermögen ins Spiel setzt, so thun sich nach      
  19 den mancherlei Anlässen verschiedene Begriffe hervor, die dieses Vermögen      
  20 kennbar machen und sich in einem mehr oder weniger ausführlichen Aufsatz      
  21 sammeln lassen, nachdem die Beobachtung derselben längere Zeit oder      
  22 mit größerer Scharfsinnigkeit angestellt worden. Wo diese Untersuchung      
  23 werde vollendet sein, läßt sich nach diesem gleichsam mechanischen Verfahren      
  24 niemals mit Sicherheit bestimmen. Auch entdecken sich die Begriffe,      
  25 die man nur so bei Gelegenheit auffindet, in keiner Ordnung und systematischen      
  26 Einheit, sondern werden zuletzt nur nach Ähnlichkeiten gepaart      
  27 und nach der Größe ihres Inhalts, von den einfachen an zu den mehr zusammengesetzten,      
  28 in Reihen gestellt, die nichts weniger als systematisch,      
  29 obgleich auf gewisse Weise methodisch zu Stande gebracht werden.      
           
  30 Die Transscendentalphilosophie hat den Vortheil, aber auch die Verbindlichkeit,      
  31 ihre Begriffe nach einem Princip aufzusuchen, weil sie aus      
  32 dem Verstande als absoluter Einheit rein und unvermischt entspringen      
  33 und daher selbst nach einem Begriffe oder Idee unter sich zusammenhängen      
           
     

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