Kant: AA II, Der einzig mögliche ... , Seite 077 |
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01 | Irgendwo und Irgendwenn nur dann ein zureichend Merkmal des Daseins | ||||||
02 | sei, wenn das Ding wirklich da oder alsdann ist, denn da würde man | ||||||
03 | fordern, daß dasjenige schon eingeräumt werde, was man sich anheischig | ||||||
04 | macht, durch ein taugliches Merkmal von selber kenntlich zu machen. | ||||||
05 | Zweite Betrachtung. |
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06 | Von der innern Möglichkeit, in so fern sie ein Dasein |
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07 | voraussetzt. |
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08 | 1. |
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09 | Nöthige Unterscheidung bei dem Begriffe der Möglichkeit. |
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10 | Alles, was in sich selbst widersprechend ist, ist innerlich unmöglich. | ||||||
11 | Dieses ist ein wahrer Satz, wenn man es gleich dahin gestellt sein läßt, | ||||||
12 | daß es eine wahre Erklärung sei. Bei diesem Widerspruche aber ist klar, | ||||||
13 | daß Etwas mit Etwas im logischen Widerstreit stehen müsse, das ist, dasjenige | ||||||
14 | verneinen müsse, was in eben demselben zugleich bejaht ist. Selbst | ||||||
15 | nach dem Herren Crusius, der diesen Streit nicht blos in einem innern | ||||||
16 | Widerspruche setzt, sondern behauptet, daß er überhaupt durch den Verstand | ||||||
17 | nach einem ihm natürlichen Gesetze wahrgenommen werde, ist im | ||||||
18 | Unmöglichen allemal eine Verknüpfung mit Etwas, was gesetzt, und Etwas, | ||||||
19 | wodurch es zugleich aufgehoben wird. Diese Repugnanz nenne ich das | ||||||
20 | Formale der Undenklichkeit oder Unmöglichkeit; das Materiale, was hiebei | ||||||
21 | gegeben ist, und welches in solchem Streite steht, ist an sich selber etwas | ||||||
22 | und kann gedacht werden. Ein Triangel, der viereckicht wäre, ist schlechterdings | ||||||
23 | unmöglich. Indessen ist gleichwohl ein Triangel, imgleichen etwas | ||||||
24 | Viereckichtes an sich selber Etwas. Diese Unmöglichkeit beruht lediglich | ||||||
25 | auf logischen Beziehungen von einem Denklichen zum andern, da eins nur | ||||||
26 | nicht ein Merkmal des andern sein kann. Eben so muß in jeder Möglichkeit | ||||||
27 | das Etwas, was gedacht wird, und dann die Übereinstimmung desjenigen, | ||||||
28 | was in ihm zugleich gedacht wird, mit dem Satze des Widerspruchs | ||||||
29 | unterschieden werden. Ein Triangel, der einen rechten Winkel hat, ist an | ||||||
30 | sich selber möglich. Der Triangel sowohl, als der rechte Winkel sind die | ||||||
31 | Data oder das Materiale in diesem Möglichen, die Übereinstimmung aber | ||||||
32 | des einen mit dem andern nach dem Satze des Widerspruchs sind das | ||||||
33 | Formale der Möglichkeit. Ich werde dieses letztere auch das Logische in | ||||||
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