Kant: Briefwechsel, Brief 277, Von Iohann Erich Biester. |
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Von Iohann Erich Biester. | |||||||
Berlin. d. 8 August 86. | |||||||
Herzlichsten Dank, theurester Mann, für Ihren treflichen Aufsatz | |||||||
über die I- u. M-nische Streitigkeit! (So eben erhalte ich auch | |||||||
Ihr 2tes Briefchen, nach welchem ich die angegebene Berichtigung in | |||||||
dem Aufsatze machen werde.) Allerdings ist die Geniesucht an allem | |||||||
diesen Unheil Schuld; u. Ruhm u. Ehre dem Helden, der diese Hydra | |||||||
erlegt! Willig gestehe ich dem Manne, der dies bewerkstelligt, zehnfach | |||||||
größern Ruhm u. größeres Verdienst um Menschenglük zu, als worauf. | |||||||
die Aufdekkung der Unbek. Obern Anspruch machen kann. Obgleich | |||||||
beides Unheil höchst nahe verwandt ist, und die Geniesucht so wie sie | |||||||
der wildesten Religionsschwärmerei den Weg bahnt, auch die tollste | |||||||
Mysteriensucht u. die blindeste Hingebung an vermeintliche Obern bewirkt | |||||||
hat. | |||||||
Ich schreibe Ihnen, edler theurer Freund, eigentlich nur diese | |||||||
Zeilen, um den Ueberbringer derselben bei Ihnen einzuführen. Es ist | |||||||
der chursächsische Legationssekretar HE von Hellwig, der itzt nach | |||||||
seinem Posten am Petersburger Hofe geht, und nicht gerne durch | |||||||
Königsberg reisen möchte ohne Ihnen aufzuwarten. Nehmen Sie auch | |||||||
diesen schwachen Beweis der Achtung worin Sie in unsern Gegenden | |||||||
stehn, mit Güte an, und fahren fort mir gewogen zu sein! | |||||||
Biester. | |||||||
[ abgedruckt in : AA X, Seite 462 ] [ Brief 276a und b ] [ Brief 278 ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |