Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 380 |
||||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
|||||
01 | X Convolut, XV (Halb) Bogen, 1. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
02 | O |
|||||||
03 | Die Gegenstande der Sinne sind erstlich Erscheinungen folglich subjective | |||||||
04 | Bestimmungen der reinen Anschauung mithin ihrer Form nach | |||||||
05 | a priori gegeben. Als in einem System nicht als bloßem Aggregat | |||||||
06 | allererst machen sie objecti dasjenige Erkentnis aus welches wir Erfahrung | |||||||
07 | nennen deren Gegenstand nur Einer seyn kann weil nur Ein Raum | |||||||
08 | und Eine Zeit diesen Gegenstand ausmacht und dieser ein complexus | |||||||
09 | der Anschauungen des Manigfaltigen desselben ausmacht. | |||||||
10 | Physik ist das doctrinale System der bewegenden Kräfte der | |||||||
11 | Materie. Diese Kräfte können im zwiefachen Verhaltnisse zum äußeren | |||||||
12 | Sinnenobject gedacht werden 1.) in so fern die Vorstellung desselben | |||||||
13 | empirisch (folglich Ursache der Vorstellung) ist oder in so fern es diese | |||||||
14 | Vorstellungen selbst hineinlegt mithin sich selbst durch seine eigene bewegende | |||||||
15 | Kräfte zur Warnehmung (empirischer Vorstellung mit Bewustseyn) | |||||||
16 | bestimmt mithin die Vorstellung ihren Ursprung a priori aus | |||||||
17 | dem selbsttätigen Vermögen des Denkens (dem Verstande) her hat. — | |||||||
18 | So ist z. B. der Begriff von einem organischen Körper ein gedachter | |||||||
19 | nicht empirisch gegebener Begriff weil daß ein solcher existire oder auch | |||||||
20 | existiren könne nicht bewiesen oder doch ohne Wiederspruch gedacht werden | |||||||
21 | kann. Ein solcher Gegenstand würde zur Physik gehören | |||||||
22 | Was ist Physik? |
|||||||
23 | Physik ist die Doctrin der Erscheinungen der Sinnenobjecte als bewegender | |||||||
24 | Kräfte der Materie in so fern ihr Inbegriff subjectiv ein | |||||||
25 | Gegenstand möglicher Erfahrung ist | |||||||
01 Am oberen Rande von fremder Hand mit: 10. Conv. Halbbg. XV XV, 1. bezeichnet (Blei). | ||||||||
03 Die δa. | ||||||||
06 allererst δ E | ||||||||
09 ausmacht. Z. | ||||||||
11 Verhaltnisse δ gegen das | ||||||||
13 empirisch δ ist folglich δ: das Subjectdurch den Gegenstand afficirt das versehentlich nichtmitdurchstrichen. Sinn: eine (äußere) Ursache der Vorstellung . . . ? Hinter: ist durchstrichene Schlußklammer. in — fern g.Z. es (sc. das Subject) δ seine | ||||||||
13-14 diese Vorstellungen selbst hineinlegt ertse Fassung: diese Vorstellung in das Subject selbst hineinlegt zweite Fassung: diese Vorstellungen als Objecte in das Subjectselbst hineinlegt (?) | ||||||||
14 selbst δ zu eigene g.Z. | ||||||||
15-16 Bewustseyn δ afficirt | ||||||||
18 ein δ a priori | ||||||||
19 existire δ oder nicht ander | ||||||||
20 bewiesen δ werden kann | ||||||||
22 Die Überschrift s.Z. | ||||||||
23 Erscheinungen δ der der — als s.Z. | ||||||||
23-24 bewegender v.a. bewegenden | ||||||||
24 subjectiv s.Z. | ||||||||
[ Seite 379 ] [ Seite 381 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |