Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 381 |
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01 | Physik ist also subjectiv als Naturlehre betrachtet ein Aggregat der | ||||||
02 | Warnehmungen d.i. empirischer Vorstellungen mit Bewustseyn in so | ||||||
03 | fern sie in einem Lehrsystem (systema doctrinale) als einem Ganzen | ||||||
04 | verbunden sind. — Sie ist kein empirisches System (denn das wäre | ||||||
05 | ein Wiederspruch) sondern ein System empirischer Vorstellungen in so | ||||||
06 | fern ihre Verbindung d.i. Zusammenstellung (coordinatio aut subordinatio) | ||||||
07 | zu einem subjectiven Gantzen der Erfahrung zusammensteht. | ||||||
08 | Das Formale der Erscheinungen als reiner Anschauungen im | ||||||
09 | Raume und der Zeit ist als Bedingung der Möglichkeit eines Systems | ||||||
10 | empirischer Erkentnis a priori gegeben Das Materiale (der Warnehmungen | ||||||
11 | als auf Sinne Einflus ausübenden bewegenden Kräfte) der | ||||||
12 | Vorstellungen des afficirten Subjects | ||||||
13 | Wie ist Physik möglich? |
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14 | Zue Zur Möglichkeit der Physik wird durchaus erfordert daß sie als von | ||||||
15 | den metaphysischen Anf. Gr. der NW. ausgehend und zu einer empirisch | ||||||
16 | bestimmten, doch auch systematischen übergehend nicht daß sie als | ||||||
17 | ursprünglich (primitive) sich selbst constituirend gedacht werde welches | ||||||
18 | mit anderen Worten so heißt: es ist eine naturliche Tendenz der Metaphysik | ||||||
19 | der Natur zur Physik, ohne welche der Ubergang von der ersteren | ||||||
20 | zur letzteren ein Sprung und die Physik keine Wissenschaft als System | ||||||
21 | seyn würde. — Nur durch das Ausgehen von den metaph. Anf. Gr. | ||||||
22 | mithin was a priori der Naturwissenschaft überhaupt zum Grunde liegt | ||||||
23 | ist Physik möglich. — Diese Erörterung (Topik der Begriffe) muß | ||||||
24 | zu jener hinüber führen so wohl zu bestimmten Objecten als auch bestimmten | ||||||
25 | Principien der synthetischen Erkenntnis a priori welche wenn sie | ||||||
26 | philosophisch ist (aus Begriffen) Transscendentalphilosophie genannt wird. | ||||||
27 | Die metaph. A. Gr. der Naturwissenschaft wenn sie im Fortschreiten | ||||||
28 | zur Physik als dem Lehrsystem der empirischen Erkentnis vorgestellt | ||||||
29 | werden sollen können es nichr anders als durch Naturforschung und nach | ||||||
01 als Naturlehre s.Z. | |||||||
01-02 ein Aggregat — Vorstellungen erste Fassung: ein System empirischer Erkentnis mit Bewustseyn | |||||||
02 d.i. δ als | |||||||
03 fern v.a. ferne | |||||||
05 System δ der empirischer v.a. empirischen | |||||||
06 Verbindung δ zu d oder d.i. g.Z. durchstrichene Anfangsklammer vor: Zusammenstellung | |||||||
08 im v.a. in | |||||||
12 Bricht ab. | |||||||
14 u. 16 als g.Z. | |||||||
15-16 und — übergehend s.Z. | |||||||
17 sich selbst g.Z. (s.Z.?) | |||||||
18 heißt: δ die | |||||||
20 der statt: die | |||||||
20-21 als — würde. s.Z. | |||||||
24 hinüber erst: herüber | |||||||
26 zur Transscendentalphilosophie (Ct.) | |||||||
27 Rechter Rand oben. | |||||||
29 es g.Z. | |||||||
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