Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 177

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 1.) Die Frage ist ob die Qvantität der Materie aus den bewegenden      
  02 Kräften oder diese aus jener beurtheilt werden sollen? Das erstere ist      
  03 der Fall und man kann nur aus dem Grad der beweg. Kr. den sie in      
  04 vergleichung mit anderen von gleicher Art hat auf die Qvant. d. 7m      
  05 schließen. Dazu wird Homogeneität erfordert. Was die qvalität anlangt      
  06 wo Heterogeneität vorkommt so macht die Verschiedenheit des      
  07 Zustandes keine specifische Verschiedenheit zwischen flüßig und Starr      
  08 und eine an sich flußige Materie (per se fluida) z. B. W mematerie      
  09 ist als hypothetischer Stoff problematisch (nicht assertorisch) als eine      
  10 solche vorgestellt daß eine solche wirklich sey. Ein elastisches Fl sige      
  11 kan coërcibel seyn, wie die Luft aber auch incoërcibel wenn es der Wärmestoff      
  12 selbst ist. Aber woher sollte dieser seine Elasticität selber her haben?      
  13 2.) Ob die Qvalität der Materie (Flüßigkeit oder Starrheit) aus      
  14 den bewegenden Kräften oder umgekehrt zu beurtheilen sey?      
  15 Es ist hiemit ebenso bestellt. Wärme ist incoërcibele alles in Substanz      
  16 durchdringende und ausdehnende Materie. Dieser ihr Eindringen      
  17 oder Ausströhmen ist also das woraus man diese Qvalität der Materie      
  18 (ob flüßig oder starr) beurtheilen soll nicht die Beweglichkeit oder Verschiebbarkeit      
  19 der Theile welche nur das Phänomen ihrer Wirkung ist      
           
  20 3.) die Anziehung einer comparativ imponderabelen starren Substanz      
  21 als laminea in Vergleichung mit dem Gewicht durch welche ein      
  22 truncus desselben als prisma sich abreißt ist die bewegende Kraft der      
  23 Materie so fern sie cohäsibel ist und nach der Länge dieses prismatischen      
  24 Körpers und seinem Gewicht zu beurtheilen.      
           
  25 3) Cohaesibilitas vel coordinata (rigiditas) vel subordinata (ponderis      
           
           
  26 Gewichte vis interne motiua als cohaesibilitaet. Die qvalitative Einheit des      
  27 Heterogenen und die qvantitative des Homogenen. — + a und - a sind      
  28 einander nicht qvalitative sondern nur in der Relation der Richtung entgegengesetzt      
  29 wenn gleich die Materien gleichartig sind — Eine bewegende Kraft oder      
  30 jede Ursache der Aufhebung der Wirkung einer Anderen Kraft kan nicht als      
  31 Schwäche sondern muß als schwächend angesehen werden und in realer Opposition      
  32 gegen die stärkende. Brown      
           
    01 VI Bogen, 1. Seite, untere Hälfte in kleiner Schrift, wie sonst die Randzusätze.      
    02 solle?      
    04 Art auf      
    05 qvalität δ anlangte      
    07 Verschied. Starr Fortsetzung über dem Vorigen, durch Zeichen verbunden, nach Ad. s.Z. (falsch).      
    09 problematisch efst: provisorisch assertorisch δ decidirt ?      
    13 Materie δ aus der      
    15 Fortsetzung über dem Vorigen, durch: S. unten bey2. angeschlossen.      
    30 Ursache δ einer      
    32 Nach rechts abgeklammert.      
           
           
     

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