Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 148 |
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01 | daß ein bloßes Moment und Element der attraction einem Gewichte | |||||||
02 | gleich ist. Der Warmestoff wird hiebey immer zum Theil gebunden. | |||||||
03 | Daß Homogene Theile Flüßigkeit heterogene aber geschichtet | |||||||
04 | zwischen verschiedenen Graden Wärmestof Vestigkeit und Crystallisation | |||||||
05 | zur Folge haben. | |||||||
06 | VIII Convolut, II Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
07 | § 9 |
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08 | Der Zusammenhang ist nun entweder der eines zerreibbaren | |||||||
09 | (corporis friabilis) oder dehnbaren — srekbaren — Korpers (ductilis): | |||||||
10 | wovon Glas oder Stein im ersten Metall aber im zweyten Falle das | |||||||
11 | Beyspiel einer durchdringenden mit lebendigen Kraften wirkenden | |||||||
12 | Materie des allgemeinen Wärmestoffs geben, welcher bey der Ausdehnung | |||||||
13 | als Wärme doch zugleich durch Entweichung (Bindung) eines | |||||||
14 | Theils derselben den Zusammenhang bewirkt. | |||||||
15 | Die Ductilitaet unter dem Hammer ist die Schmiedbarkeit (malleabilitas) | |||||||
16 | welche allen reinen Metallen wenigstens bey einiger Erwärmung | |||||||
17 | zukommt. — Jeder Schlag ist ein augenblickliches Schmeltzen und | |||||||
18 | darauf schnell erfolgtes Erstarren: aus welcher Art der inneren Strahlenanschießung | |||||||
19 | auch der (wie die Mineralogen ihn nennen) eigentümliche | |||||||
20 | Glantz der Metalle erklärt werden kann der beynahe gar keine Beschreibung | |||||||
21 | vielweniger Erklärung zuzulassen scheint. — Er ist nämlich | |||||||
22 | nicht als blos ein reflectirtes sondern auch als selbststrahlendes Licht der | |||||||
23 | polirten Oberflache des Metalls anzusehen weil das Schlagen und | |||||||
24 | Poliren desselben als ein augenblickliches Schmeltzen angesehen werden | |||||||
25 | muß welches in kleine Blättchen und Strählchen durch den Warmestoff | |||||||
26 | an der Oberfläche abgesondert wie an den Flügeldecken vieler Insecten | |||||||
27 | (z. B. dem Cerambyx Moschatus) gesehen wird das der Dicke dieser | |||||||
28 | Blättchen angemessene Licht von sich werfen: denn ohne jene Politur | |||||||
29 | welche die Wirkung des Schmeltzens und hiemit die des Cristallisirens auf | |||||||
30 | der Oberfläche ist haben die Metalle ihre gemeine Erdfarbe | |||||||
02 5 Zeilen Spatium; darin der δ-Satz: Bleykugeln aneinander gerieben | ||||||||
08 eines v.a. einer | ||||||||
09 corporis erst: materiae Anfangsklammer versehentlich mitgestrichen. | ||||||||
12 welcher δ den Zu | ||||||||
14 derselben v.a. denselben ? Dieser Absatz schwarze, teigige Schrift; das Folgende dünner und etwas heller. | ||||||||
15 Hammer δ (wie an Metallen) | ||||||||
19 Mineralogen g.Z. am Rande, erst: Metallurgen sagen | ||||||||
22 ein blos als (statt: als blos ein) al g.Z. | ||||||||
24 augenblickliches g.Z. am Rande. | ||||||||
27 (z. B. — Moschatus) g.Z. am Rande. wird δ ihr eigenes farbigtes Licht | ||||||||
29 Erste Fassung: ein Schmeltzen | ||||||||
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