Kant: AA XXI, Viertes Convolut , Seite 346 |
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01 | des Zwecks derselben zu Phaenomenen der sinnlichen Anschauung machen | ||||||
02 | fallen weg wenn die Bestimmung des Menschen in seiner Gattung als in | ||||||
03 | seiner Vernunft gegründet den Endzwek zum Princip hat; denn da ist | ||||||
04 | der Mensch schon jetzt ein solches Wesen als er einsieht daß er werden soll. | ||||||
05 | Es ist ein Leben der Menschen nach dem Tode. Denn die Natur | ||||||
06 | hat als organisirt ein Gesetz der Beharrlichkeit der menschlichen Species | ||||||
07 | so daß diese bleibt obgleich die Individuen durch Zeugungen wechseln, | ||||||
08 | so daß sie sich einander auch ihre Geschichte Mittheilen zum Theil in | ||||||
09 | Vollkomenheit weiter fortrücken (der Species nach) und so auch nach | ||||||
10 | jedes seinem Tode dennoch das Bewustseyn der Species übrig bleibt. | ||||||
11 | — Nun kann dieses zwar so verstanden werden wie andere organisirte | ||||||
12 | Wesen sich im Gewächs// u. Thierreich fortpflanzen so fern die Natur | ||||||
13 | unmittelbar die wirkende Ursache ist; aber so fern der Mensch durch | ||||||
14 | freye Willkühr und mit Bewußtseyn seines eigenen Vermögens zu einem | ||||||
15 | solchen Fortschreiten die wirkende Ursache davon ist muß ein Anderes | ||||||
16 | nicht sinnliches Princip dazu im Menschen angenommen werden auf | ||||||
17 | welches das Gesetz des Gebohrenwerdens und Sterbens nicht paßt | ||||||
18 | namlich die bloße Natur dazu nicht hinreichend ist. Daß also ein Leben | ||||||
19 | der Menschen nach dem Tode mit Bewußtseyn anzunehmen sey ist zwar | ||||||
20 | eine gute und kaum vermeidliche Hypothese um sich diese Erscheinung | ||||||
21 | des perfectionirens zu erklaren und es also in practischer Absicht hinreichend | ||||||
22 | (um darnach im Leben seinen Wandel anzustellen) anzunehmen | ||||||
23 | aber nicht in theoretischer jenes Phänomen zu erklaren. Aber auch so | ||||||
24 | gar in bedingter practischer Rücksicht nicht: wenn jemand von einem | ||||||
25 | Engel gefragt würde ob er ohne daß ihm die Versicherung gegeben würde | ||||||
26 | daß es ihm in einem andern Leben beständig wohl oder wenigstens | ||||||
27 | immer besser gehen solle es wohl darauf wagen würde sich unwiderruflich | ||||||
28 | dazu anheischig zu machen | ||||||
29 | Das Anschauen der Gottheit kann nicht nach dem Buchstaben verstanden | ||||||
30 | werden. Der sich immer mehr erweiternde Schauplatz ihrer Macht | ||||||
31 | und Weisheit ist die Annäherung dazu aber eine zugleich wachsende | ||||||
32 | Unbegreiflichkeit seiner Natur | ||||||
33 | Es ist unbescheiden etwas mehr zu verlangen u. zu versichern. | ||||||
04 daß v.a. das | |||||||
05 Mittlerer Teil der Seite, letztes Drittel. | |||||||
06 hat versehentlich δ. | |||||||
08 Mittheilen δ und | |||||||
10 das δ Bes | |||||||
23 erklaren. δ Zumal wenn | |||||||
29 Rechter Rand |
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30 seiner Macht (abgerieben). | |||||||
33 versichern Ad.: versuchen ? | |||||||
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