Kant: AA XXI, Erstes Convolut , Seite 013 |
||||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
|||||
01 | I. Convolut, I. (Halb) Bogen, 2. Seite. |
[Faksimile] | ||||||
02 | Unter dem Begriffe von Gott denkt sich die Transc. Philos. eine | |||||||
03 | Substanz von der größten Existenz in Ansehung aller activen von allen | |||||||
04 | Sinnenvorstellungen unabhängigen (reinen Vernunftvorstellungen a priori) | |||||||
05 | activen Eigenschaften (Realität) begabtes sich selbst erkennendes allen | |||||||
06 | wahren Zwecken nach Verstand Urtheilskraft und Vernunft des Menschen | |||||||
07 | angemessenes höchstes Wesen (ens summum, summa Intelligentia, summum | |||||||
08 | Bonum) in activem Verhältnis auf das Ganze aller Gegenstände der | |||||||
09 | Sinnenvorstellung so daß die Eintheilung gemacht wird Gott u. die | |||||||
10 | Welt im Verhältnis auf einander | |||||||
11 | Beyde werden als ein Höchstes gedacht nach dem transsc: Idealism | |||||||
12 | nach welchem die Möglichkeit der Gegenstände von den Vorstellungen | |||||||
13 | als Elementen der Erkenntnis vorhergehen und das Subjective (nach | |||||||
14 | dem Begriffe des Spinoza) in Gott angeschaut wird den sich die Vernunft | |||||||
15 | selbst macht. Die Aufgabe heißt also: Erstlich was ist Gott (was | |||||||
16 | versteht man mit diesem Begriffe) Zweyte Frage: Ist ein Gott? (denn | |||||||
17 | Götter lassen sich ohne Wiederspruch nicht denken weil die Allheit gegebener | |||||||
18 | Objecte zusammengedacht keine pluralitaet zuläßt und wenn Gott | |||||||
19 | verehret und sein Gesetz befolgt würde diese Mehrheit Götzen vorstellen | |||||||
20 | würden) | |||||||
21 | Es existirt ein categorischer Imperativ im Gemüthe (mens) jedes | |||||||
22 | Menschen in welchem (nicht der anima) ein strenges Gebot der Pflicht | |||||||
23 | dem Übertreter die Verwerflichkeit (Unwürdigkeit glücklich zu seyn) und | |||||||
24 | wenn von Sinnenerscheinung abstrahirt wird nicht bloß diese Würdigkeit | |||||||
25 | abgesprochen sondern der Übertreter selbst durch einen unablenkbaren | |||||||
26 | Ausspruch (dictamen rationis) verdammt wird. — Nicht die technisch//practische | |||||||
27 | sondern die moralisch//practische Vernunft spricht los oder | |||||||
28 | Verdammt | |||||||
29 | Die Natur verfährt mit dem Menschen despotisch. Menschen zerstöhren | |||||||
30 | einander wie Wölfe Pflanzen und Thiere überwachsen und ersticken | |||||||
31 | einander. Die Natur achtet nicht der Pflege und Vorsorge die sie | |||||||
02 denkt δ man die Transsc. Philos. g.Z. | ||||||||
05 Eigenschaften δ begabte (vor der δ-Stelle verwischte Anfangsklammer). begabtes v.a. begabten erkennen δ es δ Wesen als ein Maximum | ||||||||
06 Zwecken δ angem Vernunft v.a. vernunft | ||||||||
07 höchstes g.Z. Wesen δ als das höchste | ||||||||
08 das Ganze g.Z. erst: die Welt | ||||||||
09 genacht | ||||||||
09 Gott Sigel. | ||||||||
12 Gegenstände v.a. gegenstände | ||||||||
14 Schlußklammer fehlt. den v.a. denn ? | ||||||||
17 sie statt: sich | ||||||||
20 R.: würde Schlußklammer fehlt. | ||||||||
21 in statt: im | ||||||||
22 strengs | ||||||||
24 diese v.a. die | ||||||||
28 Der Absatz verklammert. | ||||||||
30 Wölfe δ der | ||||||||
31 Natur δ hat | ||||||||
[ Seite 012 ] [ Seite 014 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |