Kant: AA XX, Zur Rezension von Eberhards ... , Seite 387 |
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Text (Kant):
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| 01 | unverfehlbar diesen Ausdruck so erklärt hat. Jetzt, da er von seinem | ||||||
| 02 | Verstos wieder die Mathematik eines besseren belehrt worden, denkt | ||||||
| 03 | er sich dadurch zu rechtfertigen: daß er vorgiebt, er habe die Wirklichkeit | ||||||
| 04 | des Gegenstandes gemeynt, von der er habe sagen wollen, es sey nicht | ||||||
| 05 | nöthig, sie vorher zu beweisen, ehe man a priori von demselben etwas | ||||||
| 06 | zu erkennen versucht und verwickelt sich dadurch in eine Tautologie, die | ||||||
| 07 | ärger ist als der Verstos, aus dem er sich auf diese Weise helfen wollte. | ||||||
| 08 | Denn nun heißt seine Behauptung so: es sey nicht nöthig, die Wirklichkeit | ||||||
| 09 | eines Gegenstandes zum Grunde zu legen, um a priori, d.i. unabhängig | ||||||
| 10 | von aller Wirklichkeit, (als welche, wenn sie vor der Möglichkeit erkannt | ||||||
| 11 | werden soll, nur in der Erfahrung statt findet) von demselben ein Erkenntnis | ||||||
| 12 | zu erwerben. Das ist so viel gesagt, als: es sey nicht nöthig, | ||||||
| 13 | ein Erkenntnis a posteriori zu begründen, wenn gefordert wird, daß es | ||||||
| 14 | a priori eingesehen werden soll; eine Ungereimtheit, die in die Augen | ||||||
| 15 | fallend ist. Es werden vielleicht wenige Leser bemerken, worauf diese | ||||||
| 16 | Entschuldigung, welche zur Rechtfertigung jenes Verstoßes gegen die | ||||||
| 17 | Mathematik so schlecht paßt, eigentlich abgezweckt sey. HE E. verzweifelt | ||||||
| 18 | im Grunde selbst darann. die Möglichkeit einer völlig a priori begründeten | ||||||
| 19 | Erkentnis, wie sie in der reinen Mathematik angetroffen wird, begreiflich | ||||||
| 20 | zu machen, ohne der Critik in ihrer Behauptung, daß jene nur auf Gegenstände | ||||||
| 21 | der Sinne gehe, gewonnen Spiel zu geben. Denn da müßte er, wenn | ||||||
| 22 | er die objective Realität der Begriffe, d.i. die Möglichkeit ihres Gegenstandes, | ||||||
| 02 Erste Fassung: wieder alle Kenntnis der Mathematik | |||||||
| 05 u. 08 Kein Komma hinter: nöthig | |||||||
| 05 sie δ sey | |||||||
| 06 zu g.Z. versucht g.Z. am Rande. und δ: fällt dadurch Tautologie, g.Z. die v.a. der ; erste Fassung: in einen Wiederspruch der | |||||||
| 07 auf — Weise g.Z. am Rande. | |||||||
| 08 Kein Komma hinter: nöthig | |||||||
| 09 um δ vo | |||||||
| 10 als g.Z. | |||||||
| 14 a priori δ: als gegründet | |||||||
| 12-15 Das ist — fallend ist. g.Z. am Rande. | |||||||
| 16 Entschuldig (statt: Entschuldigung) v.a. Entschuldigen | |||||||
| 17 paßt, δ abg verzweifelt δ selb | |||||||
| 18 Von Grunde an 4. Seite des Bogens. | |||||||
| 20 jene g.Z., erst: sie | |||||||
| 21 Denn v.a. denn | |||||||
| 22 d.i. g.Z. Möglichkeit δ des | |||||||
| 22-(388)01 d.i. — Gegenstandes, g.Z. am Rande. | |||||||
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