Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 163

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Es ist schon Ehre nicht verachtet zu werden.      
           
  02 Ehre ist entweder mittelbar oder unmittelbar. Im ersten Falle ist      
  03 es ein Trieb des Genusses im zweiten des Wahnes. Im ersten Falle sind      
  04 die Bedürfnisse entweder wahr oder eingebildet wozu die Ehre ein Mittel      
  05 ist, u. die erste entweder im Natürlichen oder ausgearteten Zustande.      
           
  06 Die Bedürfnisse im Natürlichen Zustande an sachen sie sich zu verschaffen      
  07 bedürfen nicht der Ehre (weil ein jeder sie sich selbst verschaffen kann)      
  08 aber um sie u. sich selbst zu erhalten erfodern sie daß andre eine meinung      
  09 der Gleichheit von uns haben damit unsere Freyheit nicht leide da wir      
  10 unsre Bedürfnisse suchen können nach belieben. Das naturliche Bedürfnis      
  11 des Erwerbs von Menschen ist ein Weib Dazu hat er die Meinung      
  12 nicht des Vorzugs sondern der Gleichheit mit andern Männern nothig      
  13 u. erwirbt solche auch leicht. In beyden Fallen aber wird der Mensch      
  14 den Trieb der realen Ehre über die Gleichheit steigern theils daß die      
  15 Freyheit gesicherter sey theils weil er anfängt ein Weib dem andern      
  16 vorzuziehen damit sie ihn auch vorziehe. Endlich wird im Stande der ungleichheit      
  17 der Trieb der Ehre entweder der wahren Bedürfnis oder der      
           
    02 Ehre sollte durch δ- g.Z. in: Trieb zur Ehre verbessert werden.      
    04 die δ eingebild      
    05 Kommapunkt.      
    05 u. 06 Natürl.      
    05 oder δ unnat      
    06 sie — verschaffen g.Z.      
    07-08 verschaffen) aber      
    09 nicht Sigel.      
    13 Mensch abgekürzt.      
    15 dem andern? den andern?      
    16-17 ungleichheit g.Z., erst: Uppigkeit      
           
           
     

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