Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 057 |
|||||||
Zeile:
|
Text (Kant):
|
|
|
||||
| 01 | Der Natürliche Mensch ohne Religion ist den gesitteten mit der | ||||||
| 02 | bloßen natürlichen Religion weit vorzuziehen. Denn dieses seine Sittlichkeit | ||||||
| 03 | müßte hohe Grade haben wenn sie ein Gegengewichte seinem Verderben | ||||||
| 04 | leisten solte. | ||||||
| 05 | Indessen ist ein gesitteter Mensch ohne alle Religion viel gefährlicher | ||||||
| 06 | Es kan nemlich im natürlichen Zustande gar kein richtiger Begriff | ||||||
| 07 | von Gott entspringen u. der falsche den man sich macht ist schädlich. | ||||||
| 08 | Folglich kan die Theorie der Natürlichen Religion nur wahr seyn wo | ||||||
| 09 | wissenschaft ist also kan sie nicht alle Menschen verbinden | ||||||
| 10 | Natürliche Theologie, Natürliche Religion Eine übernatürliche | ||||||
| 11 | Theologie kan gleichwohl mit einer natürlichen Religion verbunden | ||||||
| 12 | seyn. Die so die Christliche Theologie glauben haben gleichwohl nur | ||||||
| 13 | eine natürliche Religion so ferne die moralitat natürlich ist. Die Christliche | ||||||
| 14 | Religion ist in ansehung der Lehre u. auch der Kräfte sie auszuüben | ||||||
| 15 | übernatürlich Wie wenig haben die gewöhnliche Christen sich über die | ||||||
| 16 | Natürliche Ursache aufzuhalten | ||||||
| 17 | Die Erkenntnis von Gott ist entweder speculativisch u. diese ist | ||||||
| 18 | ungewis u. gefährliche Irrthumern unterworfen oder moralisch durch | ||||||
| 19 | den Glauben und die denkt keine andre Eigenschaften in Gott als die | ||||||
| 20 | auf die Moralität abzielen. Dieser Glaube ist natürlich oder übernatürlich | ||||||
| 21 | jener ist | ||||||
| 22 | Die Vorsehung ist darin vornemlich zu preisen daß sie mit der | ||||||
| 23 | Menschen ihrem jetzigen Zustande sehr wohl zusammenstimt nemlich | ||||||
| 24 | daß ihre läppische Wünsche nicht der Direktion entsprechen daß sie vor | ||||||
| 25 | ihre Thorheiten leiden u. mit dem aus der Ordnung der Natur getretenen | ||||||
| 01 Wieder die frühere Tinte. | |||||||
| 01 u. 06 Nicht eingerückt. | |||||||
| 01 Naturl. den? dem?? | |||||||
| 02 natürl. Den statt: Denn | |||||||
| 02-03 Sittlichkeit verstümmelt. | |||||||
| 09 nicht Sigel. Kurzer Trennungsstrich. Das Folgende in engerer Schrift. | |||||||
| 10 Natürl. (beidemal). Hinter: Religion ein von zwei senkrechten Strichen eingefaßter Punkt. | |||||||
| 11 mit v.a.? verbunden erst angesetzt: verknu? | |||||||
| 12 Christliche δ Religion Theologie erste Silbe v.a.? | |||||||
| 13 natürl | |||||||
| 14 Lehre? Lehren? | |||||||
| 15 übernatürl. Christen Sigel. | |||||||
| 16 Naturl. | |||||||
| 18 Irrthum. durch Sigel. | |||||||
| 20 natürl. | |||||||
| 21 Bricht ab. | |||||||
| 22 29. Druckseite, Durchschuß. Größere, flüchtigere, aber gleichmäßige Schrift. Braune Tinte. darin? darum? | |||||||
| 25 getretenen letzte Silbe v.a.? | |||||||
| [ Seite 056 ] [ Seite 058 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||