Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 058 |
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01 | Menschen nichts harmoniren will. Sehen wir die Bedürfnisse der Thiere | ||||||
02 | der Pflantzen an mit diesen stimt die vorsehung. Es wäre sehr verkehrt | ||||||
03 | wenn die gottliche Regierung nach dem Wahne der Menschen so wie er | ||||||
04 | sich ändert die Ordnung der Dinge ändern solte. Es ist eben so natürlich | ||||||
05 | daß so fern er davon abgeht ihm nach seinen Ausgearteten Neigungen | ||||||
06 | alles müsse verkehrt zu seyn scheinen. | ||||||
07 | Es entspringt aus diesem Wahne eine Art von Theologie als ein | ||||||
08 | Hirngespinst der Uppigkeit (denn diese ist jederzeit weichlich u. abergläubisch) | ||||||
09 | und eine gewisse Schlau Klugheit durch unterwerfung den Höchsten in | ||||||
10 | seine Geschafte u. Entwürfe einzuflechten | ||||||
11 | Diagoras. | ||||||
12 | Newton sahe zu allererst Ordnung u. regelmäßigkeit mit großer | ||||||
13 | Einfalt verbunden wo vor ihm Unordnung u. schlim gepaarte Manigfaltigkeit | ||||||
14 | anzutreffen war u. seitdem laufen Cometen in geometrischen | ||||||
15 | Bahnen. | ||||||
16 | Rousseau entdekte zu allererst unter der Mannigfaltigkeit der Menschlichen | ||||||
17 | angenommenen Gestalten die tief verborgene Natur desselben u. | ||||||
18 | das verstekte Gesetz nach welchem die Vorsehung durch seine Beobachtungen | ||||||
03 der? des?? | |||||||
04 natürl. | |||||||
08 jederzeit δ aller | |||||||
09 Schlau? | |||||||
10 Kurzer Trennungsstrich. Handschrift im Folgenden nur wenig verändert. Gleiche Tinte. | |||||||
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