Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 689 |
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01 | die objecte mögen seyn, welche sie wollen, ihrer Beschaffenheit nach wissen | |||||||||
02 | kann, folglich jene a priori gegeben sind. | |||||||||
03 | Daß ein Mensch ihm selbst auch von einer Seite auch als Erscheinung | |||||||||
04 | vorgestellt werden könne, ist nicht schwerer einzusehen, als daß es an | |||||||||
05 | äußeren Gegenständen statt habe; wenn man das die Moglichkeit, sich | |||||||||
06 | selbst als Object vorzustellen, die sich nicht weiter beweisen laßt, zum | |||||||||
07 | Grunde legt. Denn er ist sich selbst theils Object seines Sinnes, oder seines | |||||||||
08 | Denkungsvermögens. Im ersteren Falle ist er sich bewust, wie er sich empirisch | |||||||||
09 | afficire, und stellt diese Eindrücke in die Form der Zeit. Im zweyten | |||||||||
10 | ist er sich bewust, wie er das Subject afficire und ist sich so fern im Act | |||||||||
11 | der Spontaneität. | |||||||||
12 | Man kann sich nicht der Anschauung eines Zusammengesetzten als | |||||||||
13 | eines solchen unmittelbar, sondern nur der Zusammensetzung (synthesis), | |||||||||
14 | d.i. der Selbstthatigkeit der Zusammensetzung bewust werden. Daher die | |||||||||
15 | Categorien. | |||||||||
16 | Vom Druk, Zug und beydes zusammen im Anfange der Wechselwirkung: | |||||||||
17 | Stoß. | |||||||||
18 | S. III: | |||||||||
19 | Die Philosophie (als Weisheitslehre) ist die Lehre von der Bestimmung | |||||||||
20 | des Menschen in Ansehung sein des aus seiner eigenen Vernunft | |||||||||
21 | hervorgehenden Endzwecks. | |||||||||
22 | A. Dazu gehort als Wissenschaft vom Object (g theoretische ) dieser | |||||||||
23 | Bestimmung überhaupt, zu dem Bedingten überhaupt die oberste Bedingung | |||||||||
24 | durch die Vernunft aufzufinden (die Totalität der Bedingungen) | |||||||||
25 | und, da diese, wenn die Vorstellung der Objecte sinnlich ist, jederzeit mit | |||||||||
26 | sich selbst im Wiederspruche (antinomie) steht, gleichwohl aber doch ein | |||||||||
27 | Unbedingtes angenommen werden muß, auf die Schlusfolge zu kommen: | |||||||||
28 | daß das Erkentnis der Dinge durch Sinne niemals etwas mehr als bloße | |||||||||
29 | Erscheinung gebe: nie die Dinge an sich. | |||||||||
30 | B. Daß das practische Erkentnis aus Vernunft nie unbedingt (folglich | |||||||||
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