Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 644 |
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01 | und der Kirche Anrichtet. In beyden Anarchie einzuführen. so viel die | |||||||||
02 | oberste Gewalt einzuschränken, daß zuletzt gar keine mehr gilt, oder so | |||||||||
03 | lange und oft in der Religion zu ändern, bis keine mehr übrig ist. Wichtigkeit, | |||||||||
04 | die man dadurch der Metaphysik giebt. | |||||||||
05 | 1. realitaet der empirischen Denkungsart gegen die idealitaet der | |||||||||
06 | rationalen. Beschönigung der letzten durch ersten durch die letzte. | |||||||||
07 | 2) realität der Materie nach zum unterschiede der bloßen Form, wie | |||||||||
08 | der erfüllte Raum und der Raum nicht als Eigenschaft der Sachen, sondern | |||||||||
09 | blos der Vorstellungart. | |||||||||
6324. ω2 (vor August 1793). L Bl. C 7. S. I, II. R I 146—150. |
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11 | S. I: | |||||||||
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13 | Wenn jemand früge, ob wir aus Begriffen a priori (g von irgend | |||||||||
14 | einem Wesen ) beweisen können, daß es Nothwendig sey, so würden wir | |||||||||
15 | eingestehen müssen, daß dieses nicht angehe, weil, der Begrif mag viel | |||||||||
16 | oder wenig enthalten, wenn er nur nicht Veränderung in sich enthält, so | |||||||||
17 | würde es eben so leicht seyn, es (g ohne Wiederspruch ) auf zu heben, es mag | |||||||||
18 | wenn es alle Realität enthielte. — Wenn aber jemand sagte: die Erfahrung | |||||||||
19 | lehrt, daß etwas sey, und die Vernunft, das irgend etwas nothwend ig | |||||||||
20 | sey (s Man könne also vieleicht aus dem Nothwendig seyn den Begrif | |||||||||
21 | von einem solchen wesen herauskünsteln, z. B. alle Realität ), so | |||||||||
22 | müßte die letztere auch lehren, daß alles nothwendig sey; denn es ist entweder | |||||||||
23 | für sich oder durch eine oberste Ursache nothwendig. Also hat man | |||||||||
24 | keinen Beweis von irgend einem Wesen gegeben, das darum etwas Be sonderes | |||||||||
25 | habe, sondern Alles, was ist, ist nothwendig. | |||||||||
26 | Wenn das allein nothwendig ist, dessen Begrif nur auf eine einzige | |||||||||
27 | Art kan bestimmt werden, so ist nichts nothwendig. Denn ein Ding kan | |||||||||
28 | als das allerrealeste oder als das minderreale etc. etc. be stimt werden. Heißt | |||||||||
29 | es aber, daß, wenn ein Ding das allerrealeste ist, so kan es als ein solches | |||||||||
30 | (nicht als bestimbarer Begriff eines Dinges überhaupt) nur auf eine | |||||||||
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