Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 547 |
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01 | princip zu einer andern Art der Dinge oder Erkentnisse brauche; aber der | |||||||||
02 | überschritt zu einer andern art zu schließen kan doch erlaubt, ja nothwendig | |||||||||
03 | seyn, namlich von obiectiven principien der Vernunft zu subiectiven: 1. um | |||||||||
04 | der Vollendung der Vernunftgründe willen in ihrer Ableitung; 2. Um der | |||||||||
05 | Absonderung der Vernunftgründe von allen Bestimmenden Gründen der | |||||||||
06 | Sinnlichkeit willen und ihrer Selbstandigkeit wegen zu einem Verfahren, | |||||||||
07 | was vollig a priori Begriffe bestimmen soll, wie im moralischen. In einer | |||||||||
08 | solchen metabasis gilt keine Warscheinlichkeit, aber auch kein wissen, sondern | |||||||||
09 | anstatt der ersteren ist Nothwendigkeit der Idee, anstatt des Zweyten: | |||||||||
10 | Hypothesis, welche zwar Analogie mit theoretischen Voraussetzungen hat, | |||||||||
11 | da ich etwas, was ich nicht weder noch dergleichen ähnliches ich kenne | |||||||||
12 | noch mir bestimmt vorstellen kan, doch nothwendig, um für meinen Vernunftgebrauch | |||||||||
13 | vollstandigkeit oder auch nur Sicherheit des empirischen | |||||||||
14 | gebrauchs zu bekommen, voraussetzen muß. Ich schreite eigentlich nicht zu | |||||||||
15 | einem andern Dinge, sondern einer andern Art des Vernunftgebrauchs | |||||||||
16 | über, und die Nothwendigkeit desselben, so fern sie practisch seyn soll, rechtfertigt | |||||||||
17 | den theoretischen. Ohne Moralität würde die Hypothesis immer ungegründet | |||||||||
18 | seyn und ein die Zwekmaßigkeit im Universum allerhochstens | |||||||||
19 | auf einen Spinozism oder emanation führen. Aber die Moralitaet hat | |||||||||
20 | ohne eine solche Voraussetzung keine Aussicht der Verknüpfung des obiectiven | |||||||||
21 | Princips des Willens (guten) mit dem subiectiven (der Glükseeligkeit). | |||||||||
22 | Dem System der Vernunft (g und Freyheit ) correspondirt kein | |||||||||
23 | System der Natur, und so würde der moralische Begrif ein blosses ens | |||||||||
24 | rationis betreffen, das in Nichts zerginge. | |||||||||
25 | Die Existenz eines blos glükseeligen Wesens ohne moralitaet hat wohl | |||||||||
26 | für dieses Wesen, aber nicht für einen bloßen Zuschauer einigen Werth. | |||||||||
27 | Die Existenz eines blos sittlichen Wesens ohne Glükseeligkeit hat zwar | |||||||||
28 | für einen Zuschauer den größten Werth, aber für das Subiect selbst nicht. | |||||||||
29 | Der Werth der Existenz aber muß obiectiv so wohl als subiectiv bestimmt | |||||||||
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