Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 477 |
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| 01 | Die actuation des Anfangs (g der Welt selbst im Daseyn ) der Substanz | |||||||||
| 02 | ist creation. Der Fortdauer conservation. In Ansehung des | |||||||||
| 03 | Zustandes ist die conser der Dinge in der welt ist die actuation der | |||||||||
| 04 | Zwekmaßigkeit derselben in der Fortdauer der Welt: 1. in den Anfang | |||||||||
| 05 | gelegt: providentz; 2. in dem Fortgange entweder als gubernation, so | |||||||||
| 06 | fern die Kräfte selbst in der Natur Welt nicht angetroffen werden, oder | |||||||||
| 07 | direction, so fern sie zwar in der Welt sind, aber nicht der Bestimungsgrund | |||||||||
| 08 | zu der Zwekmaßigkeit. | |||||||||
| 09 | Beyde, gubernation und direction zusammen, sind concursus. | |||||||||
| 10 | concursus wird von der providentz unterschieden. | |||||||||
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| 11 | Creatio, conservatio, gubernatio. | |||||||||
| 12 | Iede ausserordentliche Providentz ist ein Wunder. Die direction | |||||||||
| 13 | ein formales, der concursus ein materiales Wunder. | |||||||||
| 14 | Gott ist entweder der Urheber der Weltvolkomenheit durch die | |||||||||
| 15 | Ordnung der Natur oder wieder dieselbe. Die erste ist die ordentliche, | |||||||||
| 16 | die zweyte als miraculum praestabilitum die ausserordentliche Vorsehung. | |||||||||
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| 18 | Durch die Ordnung der Natur wird nach unseren Begriffen von | |||||||||
| 19 | ihr der Endzwek nicht erreicht. | |||||||||
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| 20 | M 394b: | |||||||||
| 21 | (s Materie als ein aggregat Von Substanzen kan nicht kein für | |||||||||
| 22 | sich nothwendiges Wesen existiren. Denn nothwendige Wesen konnen | |||||||||
| 23 | nicht in commercio seyn, mithin kein Zusammengesetztes ausmachen. ) | |||||||||
| 24 | M 394aI: | |||||||||
| (s | ||||||||||
| 25 | Moralischer Beweis. Wir finden in der Welt Zweke; die | |||||||||
| 26 | geben uns uns für unsere Einsicht eine Anzeige auf ein Wesen, welches | |||||||||
| 27 | nach der analogie eines Verstandigen Ursache der Welt sey. Hiedurch | |||||||||
| 28 | aber ist sein Begrif nicht bestimmt weder für theoretische noch | |||||||||
| 29 | Practische Principien unseres Vernunftgebrauchs: Weil er in Ansehung | |||||||||
| 30 | des ersteren nichts erklärt, in Ansehung des Zweyten gar | |||||||||
| 31 | nichts bestimmt. | |||||||||
| 32 | Allein die Vernunft giebt uns durchs moralische Gesetz einen | |||||||||
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