Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 412 |
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01 | Diese, wenn sie den Erscheinungen beygelegt wird, ist fatum. Folglich ist | |||||||||
02 | in der Existenz der Natur selbst keine innere Nothwendigkeit, mithin weil | |||||||||
03 | sie kein absolutes Gantze ist, mithin gänzlich ausser ihr. | |||||||||
04 | Das Vermögen, Dinge an sich selbst vorzustellen und durch diese | |||||||||
05 | Vorstellung Ursache der Erscheinungen zu seyn, ist ein Vermögen, nach dem | |||||||||
06 | Mechanismus der Natur zu handeln und doch von selbst zu handeln, d.i. | |||||||||
07 | Begebenheiten zu bewirken, ohne selbst von einer Begebenheit abhangig | |||||||||
08 | und bestimt zu seyn, d.i. Freyheit. | |||||||||
09 | Das Vermögen, sich selbst ursprünglich gesetze zu geben, ist die | |||||||||
10 | Freyheit. (g Das Verm0gen, independenter vom Mechanism der Natur | |||||||||
11 | diesen Mechanism selbst zu bestimmen, ist Freyheit. ) | |||||||||
12 | Die Dinge der Sinnenwelt können auf zwifache Weise betrachtet | |||||||||
13 | werden: 1. als Erscheinungen, und da geschieht alles nach dem Mechanismus | |||||||||
14 | überhaupt, sie aber sind die subiecte, darin etwas geschieht; 2. als | |||||||||
15 | subiecte, deren Vorste die sich Erscheinungen vorstellen; und da stellen sich | |||||||||
16 | sie sich zwar vor, was geschieht, aber es geschieht in ihnen nichts, sondern | |||||||||
17 | es ist in ihnen der Grund von den Vorstellungen, daß etwas geschehe. | |||||||||
18 | Wenn wir unter den Dingen der Welt auch nach Vernunft thätige | |||||||||
19 | antreffen, so sind diese selbst nicht Er so fern nicht Erscheinungen; denn | |||||||||
20 | Vernunft als Ursache ist kein obiect der Erscheinung, auch dadurch nicht | |||||||||
21 | bestimt, folglich so fern frey vom Mechanism der Natur; aber doch, was | |||||||||
22 | die Erscheinung ihrer Wirkungen betrifft, wirksam nach dem Mechanism | |||||||||
23 | der Natur. | |||||||||
5976. ψ2. M 117. E II 1523. |
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25 | Der Satz: alles geschieht entweder nach dem Mechanism der Natur | |||||||||
26 | oder durch blinden Zufall, verstattet ein drittes, namlich: durch Freyheit, | |||||||||
27 | namlich einen Zu Zureichenden Grund in der Welt, aber nicht als phaenomenon, | |||||||||
28 | sondern Noumenon. | |||||||||
5977. ψ2. M 117. E II 1524. |
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30 | Ich kan die Freyheit nicht erklären: das hat sie mit andern Grundkräften | |||||||||
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