Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 406 |
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01 | Natur noch Zufall. Wenn beydes wahr seyn kan, so ist die opposition | |||||||||
02 | nciht richtig; wenn beydes falsch seyn kan, die division nicht nicht richtig; wenn beydes falsch seyn kan, die division nicht complet.* | |||||||||
03 | Die Welt hat entweder einen Anfang (in der Zeit) oder ist von Ewigkeit | |||||||||
04 | her. Beydes kan (g zusammen ) nicht wahr seyn, also ist die opposition richtig; | |||||||||
05 | aber die division ist incomplet, weil die Bedingung eines Weil hier der Welt | |||||||||
06 | eine Bedingung anhangt, namlich die Zeit, die der Vollstandigkeit wiederspricht, | |||||||||
07 | so ist die Eintheilung nicht complet, und sie ist weder Ewig, noch | |||||||||
08 | in der Zeit angefangen, weil sie nicht total ist; denn als Erscheinung | |||||||||
09 | findet keine totalitaet statt. Aber Wenn ich sage: die Menschliche Seele | |||||||||
10 | ist entweder in ihren Handlungen unter dem Mechanismus der Natur | |||||||||
11 | (g wenn ich hinzu setze blos, so ist dieses ein exponibler Satz ) | |||||||||
12 | oder sie ist frey oder beydes zusammen oder keines von deydem, so wird | |||||||||
13 | die Seele in Verschiedenem respectu genommen, theils als phaenomenon | |||||||||
14 | theils als noumenon, da ich mich ihres absoluten selbst nicht blos als Erscheinung | |||||||||
15 | a priori bewust bin. (Ich bin: ein Satz, der nicht empirisch | |||||||||
16 | ist). und da können beyde Satze wahr seyn, die opposition ist nicht | |||||||||
17 | richtig, und die totalitaet findet in ihr nicht statt als phaenomenon, aber | |||||||||
18 | wohl als noumenon in Ansehung des phaenomeni. Die Blume ist entweder | |||||||||
19 | Roth oder blau oder keins von beydem: Gelbigt, oder alles beydes | |||||||||
20 | violet. | |||||||||
21 | M 125: | |||||||||
(g | ||||||||||
22 | *Die opposition ist richtig, aber die division ist nicht complet. | |||||||||
23 | Die Handlungen des Menschen sind nicht blos Natur, keinesweges | |||||||||
24 | aber darum zufall; sondern sie sind frey, d.i. auch anzusehen, als ob | |||||||||
25 | sie gar nicht in der Reihe der bestimmenden Gründe der Erscheinung | |||||||||
26 | ständen, sondern a priori determinirt werden. | |||||||||
27 | Freyheit ist ein Vermögen, sich a priori zum handeln zu determiniren, | |||||||||
28 | nicht durch empirische Ursachen. Natur und Zufall setzen | |||||||||
29 | beyde die Handlung unter die Bedingungen a posteriori, nämlich die bestimmende | |||||||||
30 | in der Zeit jede Begebenheit nach ihrem positus bestimmende | |||||||||
31 | Glieder oder Weltveränderungen. | |||||||||
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5965. ψ2. M 125. E II 1550. |
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33 | Bey der Eintheilung in Natur und Freyheit wird der Grund der | |||||||||
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