Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 405 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
01 | ihm nicht: daß es irgend ein nothwendig wesen geben könne; denn dieses | |||||||||
02 | ist alsdenn ausser dem Raume und der Zeit, mithin aller Abhangigkeit | |||||||||
03 | von der Welt, vielmehr alles von ihm abhangig zu setzen. | |||||||||
04 | M 133: | |||||||||
05 | Leibnizens prästabilirte Harmonie ist vielleicht nur die Idee einer | |||||||||
06 | intelligibeln Welt ohne Raum und Zeit, in welcher die Gottliche allgemeine | |||||||||
07 | Gegenwart das Princip des realen Nexus ist als einer intelligenten | |||||||||
08 | Ursache, wodurch die Verhaltnisse, darin sich endliche Wesen anschauen | |||||||||
09 | (als der Form der Erscheinung), zur einstimmung mit den Regeln einstimmig | |||||||||
10 | schon in der Schopfung prästabilirt sind zur durchgängigen | |||||||||
11 | Harmonie mit der intelligibeln welt, in der allein die unmittelbare Warheit | |||||||||
12 | ist. | |||||||||
5963. ψ2. M 125'. E II 1379. |
||||||||||
14 | Gott ist entweder im Raum ruhig oder bewegt oder beydes zugleich | |||||||||
15 | (wie Korper auf der Erde) oder keines von beydem. Nun ist das letzte | |||||||||
16 | wahr; also sind alle andern, mithin der disiunctive satz aus beyden ersten | |||||||||
17 | falsch. Die Warheit des letzten ist eigentlich die Erklärung der falschheit | |||||||||
18 | beyder ersten, denn Gott ist gar nicht im Raume. | |||||||||
19 | Die Materie (g an sich ) besteht entweder aus unendlich viel Theilen | |||||||||
20 | oder aus einer bestimmten Menge von Theilen. Keines von beydem ist | |||||||||
21 | wahr, denn es setzt die totalitaet der division des Raumes und diese die | |||||||||
22 | absolute realitaet desselben voraus. | |||||||||
5964. ψ2. M 125'. 125. E II 1382. |
||||||||||
24 | M 125': | |||||||||
25 | Wir können einen disiunctiven satz als einen solchen vorher problematisch | |||||||||
26 | erwägen, namlich als wenn seine disiunction noch nicht ausgemacht | |||||||||
27 | sey; und denn heißt es: ein jedes Ding ist entweder A oder B, | |||||||||
28 | oder: so wohl A als B. Alles Etwas in der Welt | |||||||||
29 | ist entweder Natur oder Zufall, oder so wohl Natur als Zufall, oder weder | |||||||||
[ Seite 404 ] [ Seite 406 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||