Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 374 |
||||||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
|||||||
5874. ψ? (υ—χ?) M 69. Über M § 230: |
||||||||||
02 | Partes compositi realis sunt in commercio. | |||||||||
03 | Dreyfache relation: des accidens zur substantz, der Wirkung zur | |||||||||
04 | Ursache und der Theile in einem Zusammengesetzten unter einander. | |||||||||
5875. ψ? (υ—χ?) M 69. Über, neben und unter M § 231: |
||||||||||
06 | Das einzige, was in den Erscheinungen a posteriori erkant wird, | |||||||||
07 | ist die materie oder das reale derselben, namlich was der Empfindung | |||||||||
08 | correspondirt. Das Formale der Erscheinungen, Raum und Zeit, wird | |||||||||
09 | a priori erkannt und ist die reine Anschauung. Zur Erfahrung gehort | |||||||||
10 | ausser der Erscheinung Anschauung noch das reale überhaupt und Einheit | |||||||||
11 | des Manigfaltigen der Anschauung. | |||||||||
5876. ψ2. M 69'. 69. E II 414. 355. Zu M § 239: |
||||||||||
13 | M 69': | |||||||||
14 | |
|||||||||
15 | Es ist so weit gefehlt, daß die sinnliche Anschauungen von Raum | |||||||||
16 | und Zeit solten verworrene Vorstellungen seyn, daß sie vielmehr die deutlichsten | |||||||||
17 | Erkentnisse unter allen, namlich die mathematischen, Verschaffen. | |||||||||
18 | Und sie daß sie die Formen der Sinnlichen Anschauung seyn, das macht | |||||||||
19 | es begreifliche, wie mathematische Erkentnisse von Erscheinunga priori | |||||||||
20 | Dingen a priori moglich seyn; welches 1. nicht statt finden würde, wenn | |||||||||
21 | die Gegenstande der Sinne Dinge an sich selbst wären, 2. Auch nicht, | |||||||||
22 | wenn Erscheinungen nichts anders als undeutliche Anschauungen der | |||||||||
23 | Dinge wären; denn alsdenn wäre unsere Erkentnis von Erscheinungen | |||||||||
24 | immer nur a posteriori hergenommen, weil die Form derselben nicht in | |||||||||
25 | unseren Sinnen, sondern in den Dingen wäre. | |||||||||
26 | M 69: | |||||||||
27 | Die mathematische Eigenschaften der Materie, z.B. die Unendliche Theilbarkeit, beweiset, daß Raum und Zeit nicht zu den Eigenschaften der | |||||||||
29 | Dinge, sondern der Vorstellungen der Dinge in der sinnlichen Anschauung | |||||||||
30 | gehören; denn da das Wesentliche dieser Vorstellungen die Zusammensetzung | |||||||||
31 | ist, so bleibt, wenn ich die aufhebe, nichts (mithin auch nichts Einfaches) | |||||||||
32 | übrig. | |||||||||
[ Seite 373 ] [ Seite 375 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||||