Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 349

     
           
 

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  01 dasselbe Gegründet, so kan es auch nur eine einzige complete Moglichkeit      
  02 geben, namlich das gesammte Wirkliche.      
           
   

 

5769.   ψ2.   M 30.   E II 828.
 
     
  04 Moglichkeit scheint von Wirklichkeit nur in Ansehung der Erscheinung      
  05 der Dinge unterschieden zu seyn. Das Gegentheil der Prädicate eines      
  06 Dinges kan wohl moglich seyn, aber nicht das Gegentheil seines Daseyns      
  07 in der durchgängigen Bestimung.      
           
   

 

5770.   ψ2.   M 30'.   Zu M § 104:
 
     
  09 Zufalligkeit und Nothwendigkeit sind nicht unterschiede im Daseyn      
  10 der Dinge, auch nicht der Bestimung der Dinge an sich selbst, sondern      
  11 blos ihrer Begriffe, also jederzeit relativ auf diesen Begrif, also niemals      
  12 an sich selbst. Die Moglichkeit der Veranderung kan als der Sache selbst      
  13 zukommend erklärt werden.      
           
   

 

5771.   ψ3.   M 30'.   E II 885.   Gegenüber von M § 105f.:
 
     
  15 Alles Nothwendige muß a priori als existirend erkannt werden, also      
  16 aus der bloßen Moglichkeit und dem Begriffe. Hypothetisch aber diese      
  17 erkennen heißt diesen Begrif von einem blos Moglichen als einem wirklichen      
  18 seiner Bedingung nach anhängend betrachten. Wenn also die Sache      
  19 Gesetzt wird, die die Bedingung enthalt, so folgt aus der bloßen Moglichkeit      
  20 derselben das Bedingte. e.g. „Glas muß durch den Fall zerbrechen“      
  21 a priori aus der Sprödigkeit überhaupt. Dem Glas hängt diese Sprodigkeit      
  22 an, und es existirt also auch das Zerbrechen als nothwendig. Aus      
  23 bloßen Moglichkeit die Wirklichkeit schließen.      
           
   

 

5772.   ψ3-4? (ψ1?) χ??   M 30'.   E II 803.   Gegenüber von M § 108, zu unterst auf der Seite:
 
     
  26 Die Moglichkeit der Dinge ist von der Moglichkeit, wirklichkeit oder      
  27 Nothwendigkeit ihres Daseyns unterschieden. Jene besteht bloß darin,      
  28 daß ihr Begrif nichts in sich wiederstreitendes habe; sie ist so zu sagen die      
  29 Ubereinstimung ihres Urbildes mit dem Verstande der es denkt. Die      
     

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