Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 299

     
           
 

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  01 es kann eine in die Andere Verwandelt werden. Denn wenn aus einem      
  02 Tropfen Wasser ein Tropfen Qveksilber würde (was die Schweere betrift),      
  03 so würde die Menge der Theile nicht vermehrt werden, also nicht der Subiecte,      
  04 und es würde derselbe doch entstehen können, wenn 14 Tropfen      
  05 Wasser in einen Verschlungen würden. Es ist also das Einfache Subiect      
  06 darum nicht untheilbar, denn es ist nicht als Zusammengesetzt aus viel      
  07 Subiecten theilbar, sondern als ein einiges (g Einheit des ) Subiects, aber      
  08 von einer große von Kraft, in Viel Subiecte von kleinerer veranderlich.      
  09 Die Seele ist Einfach, heißt so viel: sie besteht nicht aus viel Subiecten      
  10 im Raum. Dieses kan auch nicht seyn, denn wir erkennen sie durch keine      
  11 Krafte, die im Raum erscheinen können; aber daraus folgt nicht, daß die      
  12 absolute Einheit des Subiects nicht in eine Vielheit derselben sollte Verwandelt      
  13 werden ohne Veranderung des Grades von Realität im Ganzen.      
           
  14 Die Beschaffenheit von Etwas als absolutem Subiect, das nicht      
  15 andern inhärirt, bedeutet eine Kraft, deren Größe die nicht aus einer      
  16 Vielheit sich wechselseitig bestimender Krafte besteht, sondern Einheit und      
  17 im Grade besteht.      
           
  18 Das ein Wesen als Einheit der substantz existiren und dennoch in eine      
  19 Vielheit derselben aufgeloset werden könne, involvirt keinen widerspruch.      
  20 Denn es ist nicht nothwendig keit, daß Vielheit der Subiecte schon vorher      
  21 gewesen seyn müsse und mithin daß die Substantz schon vor der Auflösung      
  22 als Zusammengesetzt müsse gedacht werden, d.i. als enthaltend      
  23 diejenige vielheit der Subiecte als Theile, die durch die Auflösung in ihm      
  24 moglich seyn. Denn ist diese Auflosung blos die Wirkung des aussereinander-setzen      
  25 desjenigen, was vorher in Einem inhaerirte, so wird die      
  26 Inhärentz in eine Subsistentz und das accidentz in ein absolut subiect verwandelt.      
  27 Dies geschieht immer bey der Auflösung des Grades. Hier      
  28 haben wir von dem Subiect niemals den Begrif der Vielheit, weil es      
  29 innerlich und nicht sein in äußeres Verhaltnis (extensiv) der größe nach      
  30 betrachtet wird. Gleichwohl kan die intensive Größe immer als potentiale      
  31 Vielheit der subiecte angesehen werden, die geschieden werden kann; denn      
  32 anstatt das alle Krafte dem Grade nach aufhören (wodurch denn auch das      
     

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