Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 243

     
           
 

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  01 zusammensetzung niemals vollendet werden k und also die qvantitas      
  02 derselben niemals ganz erkannt werden kann, nicht schließen, daß ein      
  03 solches qua unendliche qvantum unmöglich sey. Es ist uns nur unmoglich,      
  04 nach unserer Art großen zu messen es gantz zu erkennen, weil es      
  05 unermeßlich ist. Daraus folgt nicht, daß nicht ein anderer Verstand ohne      
  06 Messen das qvantum als ein solches Ganz erkennen könne.      
           
  07 Eben so mit der Theilung.      
           
   

 

5592.   χ—ψ? (υ?)   M 77'.   E II 1505.
 
     
  09 In den Erscheinungen allein kann nur ein erstes der Zeit nach gesucht      
  10 werden, und in ihnen giebts doch kein erstes. Aber ein erstes des Grundes      
  11 überhaupt muß man im Intellectuellen suchen.      
           
           
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Causa et causatum.

     
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M § 307—318.

     
           
   

 

5593.   χ2—ψ.   M 92'.   E II 1763. 75.   Zu M § 307?
 
     
  15 Die Mathematik hat das Besondere, daß sie (g nur ) auf solche Gegenstande      
  16 geht, die coram intuitu können vorgestellt werden. und also hat      
  17 sie immer empirische Bestätigung.      
           
  18 Sie ist (g als ) eine synthetische Erkentnis a priori moglich, weil zwey      
  19 intuitus a priori sind: Raum und Zeit, in welchen eine synthesis der      
  20 composition a priori moglich. Diese zwey Gegenstande sind qvanta und      
  21 zwar originaria, und die bloße synthesis derselben ist die qvantitaet. Alle      
  22 Begriffe von qvantis laßen sich in ihnen construiren, d.i. a priori in der      
  23 Anschauung geben, imgleichen alle begriffe der qvantitaet, d.i. der Zahl,      
  24 welche so wohl Zeit als Raum bedarf. Das universale wird hier im      
  25 singulari in der Anschauung erwogen gegeben und im singulari das allgemeine      
  26 der synthesis betrachtet. Bey qvalitaeten geht dieses nicht an.      
  27 Durch diskursive Erkentnisse kan keine mathematik entspringen. Mathematische      
  28 Erkentnisse als Vernunfterkentniße a priori sind apodictisch und      
  29 als intuitus demonstrativ, beydes zusammen evident.      
           
  30 Die Mathematik unterscheidet sich nicht von der philosophie durchs      
     

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