Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 030 |
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01 | Schranken überschreitende Vernunft. Der Zuchtmeister der Vernünftler | |||||||||
02 | ist der Sittenlehrer oder gar der Spötter. | |||||||||
4925. φ. M XVIII. E II 61. 62. |
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04 | Philosophie ist die Gesetzgebung (nomothetic) der menschlichen Vernunft. | |||||||||
05 | Die Vernunftkunst ist die Lehre der Geschiklichkeit der Vernunft | |||||||||
06 | nach Regeln (nicht Gesetzen). | |||||||||
07 | Der philosoph ist im Erkenntnisse eben so ein ideal, wie der Weise in | |||||||||
08 | dem Gebrauche seines freyen Willens. Er ist das Muster alles Vernunftgebrauchs. | |||||||||
4926. φ. M XVIII. E II 53. |
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11 | Wir können uns auf den gemeinen Menschenverstand berufen, wenn | |||||||||
12 | wir die Regel und die Triebfeder unseres Verhaltens bestimmen wollen, | |||||||||
13 | also dasjenige, was uns wirklich angeht. Wollen wir aber weiter, als | |||||||||
14 | unsere Pflicht angeht, aufsteigen so und in theoretischen Behauptungen | |||||||||
15 | uns versteigen, so berufen wir uns vergeblich auf den gemeinen Menschenverstand. | |||||||||
4927. φ1-2. M XVIII. E II 67. |
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18 | Philosophie ist wirklich nichts anderes als eine praktische Menschen-Kenntnis; | |||||||||
19 | alles andere ist die Kentnis der Natur und eine Vernunftkunst; | |||||||||
20 | aber die obrigkeitliche Würde über die Menschliche Vernunft | |||||||||
21 | und alle Krafte, so fern sie ihr unterworfen sind, kommt der Philosophie | |||||||||
22 | zu. O! es ist zu bedauren, daß wir diese Bedeutung schwinden lassen. | |||||||||
23 | Ohne solche unterscheidende Benennung ist diese Kenntnis nicht von anderen | |||||||||
24 | ausgesondert, und es giebt keine wirkliche Lehre der Philosophie. | |||||||||
4928. υ3. M XIXf. E II 1773. Quer am Innenrand: |
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26 | M XIX: | |||||||||
27 | Alle metaphysische axiomen, die nicht apprehendent (exemplar sind, | |||||||||
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